Leserbrief: “Es geht dem Freiberger an den Kragen”

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Der Bund will dass in der Landwirtschaft gespart werden muss. Im Jahre 1990 gab es 150,000 Bauernhöfe in der Schweiz, heute sind es noch knapp 48,000 Bauernhöfe. Das sind zwei Drittel weniger gegenüber dem Jahre 1990. Die Zahl der Amtsangestellten in den verschiedenen Ämtern , welche für die Landwirtschaft zuständig sind, hat sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt.
Wer irgendetwas von Wirtschaft versteht sieht hier das Missverhältnis. Wenn es richtig gelaufen wäre, hätte es heute zwei Drittel weniger Amtsangestellte als gegenüber dem Jahre 1990. Hier ist viel Sparpotenzial im Bereich Landwirtschaft, welches noch nie ausgenutzt wurde.
Anstatt schweizerisch zu handeln und adäquat die Stellen in den Amtsstuben zu kürzen, wie es die Wirtschaft vorsieht, wird bei den Landwirtschaftsbetrieben und bei der Pferdezucht gekürzt. So ein Fehlverhalten ist in meinen Augen eine Katastrophe und nicht tragbar.
Schon vor gut 30 Jahren, wollte SP Bundesrat Otto Stich das Gestüt in Avenches aus dem Bundesbudget ganz streichen. Auch im Jahre 2010 griff Eveline Widmer-Schlumpf das Gestüt ein zweites mal an. Was auch nicht gelang. Darauf hin gab es eine Gesetzesänderung, welches einen weiteren Angriff in der Zukunft verunmöglicht. Offenbar kennen die einen Politiker das Gesetzt nicht.
Das Freiberger Pferd gehört zur Schweiz wie die Kappelbrücke in Luzern oder das Matterhorn in Zermatt. Wer kommt auf diese dumme Idee bei den Hengsten in der Freiberger Zucht zu sparen? 15 Hengste sollen aus dem Gestüt in Avenches weichen. Auch sollen Stellen gestrichen werden. Klar sind das Amtsangestellte aber es sind keine Sesselhocker welche nur den ganzen Tag in den Computer schauen, sondern es sind fähige Leute welche mit den Hengsten Arbeiten. Gespart soll dort werden, wo es niemanden wehtut. D.h. in erster Linie bei den Amts stellen welche neue Vorschriften erfinden. Niemand in der Landwirtschaft oder Pferdezucht will mehr Vorschriften. Sie machen unser Land auch nicht konkurrenzfähiger, attraktiver oder wirtschaftlicher. im Gegenteil die Vorschriften zerstören unsere Innovation, unser freies Handeln und Denken. Daher kann in dieser Abteilung mit gutem Gewissen gespart werden.
Wieso wird immer bei der arbeitenden Bevölkerung gespart?
Wir müssen aufpassen, dass die Schweiz nicht wie Griechenland endet.
Die Freibergerpferde sind unser Kulturgut welches uns auch in einer Notlage wenn es kein Diesel oder Benzin oder Strom hat helfen kann die Äcker zu bestellen.
Das Pferd hat den Menschen seit Jahrhunderten begleitet und geholfen seine Arbeit zu verrichten. Mir ist es schleierhaft, dass der Bund die Pferdezucht in der Schweiz destabilisieren will. Durch die Auflagen der neuen Tierschutzverordnung aus dem Jahre 2008, welche auch aus der Amtsstuben des Bundes gekommen war, ist der Pferdebestand in der Freibergerzucht bereits stark zurückgegangen. Dies ist für die Freiberger Zucht ein verheerender Schlag gewesen. Von diesem Trauma konnte sich die Freiberger Zucht bisher nur schwer erholen. In Avenches stehen aktuell wunderbare Hengste, mit zum Teil sehr seltene Blutlinien. Der einzige gekörte Nuller-Hengst Condor ist im Besitz der Eidgenossenschaft und steht im Gestüt in Avenches. Um die Linien der Freibergerzucht zu erhalten, braucht es mindestens 60 Hengste im Besitz des Bundes. Die Dezimierung der Bundeshengste, könnte das Ende der Freibergerzucht bedeuten. Jedermann , welcher einen gesunden Menschenverstand besitzt weiss, dass es genügend Vatertiere aus verschiedenen Linien braucht um die Nötige genetische Vielfalt zu gewährleisten. Ansonsten wird es dem Freibergerpferd gleich ergehen, wie der Freiburgerkuh welche in einer Inzuchtdepression (Schlittenkälber) untergegangen ist. Die letzte Kuh ist 1986 geschlachtet. Diese Genetik ist für immer unwiederbringlich verloren. Hüten wir uns in der Pferdezucht die gleichen Fehler zu begehen, wie in der Rindviehzucht!
Die Hengsthaltung kann und soll nicht nur im privaten stattfinden. Eine Privatperson kann nicht 60 Hengste halten. Das Halten eines Hengstes braucht Fachwissen, Zeit und Erfahrung, was der Bund mit dem Gestüt in Avenches professionell bieten kann. Das kürzen der Hengsthaltung in Avenches ist nur der Anfang. Das Ziel der Verantwortlichen wird meiner Meinung nach sein, dass Gestüt in Avenches aufzuheben und dem meistbietenden verscherbeln zu können.
Mein Fazit: Ein Abbau des Hengstbestandes durch den Bund im Eidgenössischen Gestüt ist rechtswidrig. Der Bund verstösst gegen seine eigenen Gesetze!

Bäuerliches Komitee Schweiz
Präsidentin Vanessa Monhart

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