Herausforderungen in der Pferdebranche und die Rolle des «Kavallo»

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Digitale Medien, die schnelle Verbreitung vor allem negativer Schlagzeilen und die Informationsflut haben nicht nur das Medienkonsumverhalten massiv verändert, sondern stellen auch für die Pferdebranche eine grosse Herausforderung dar. Wie lässt sie sich meistern und welche Rolle kann ein Printmagazin überhaupt noch spielen?

Daniela A. Caviglia

«Meinungsmacht-Ranking: Facebook und Youtube fast so einflussreich wie 20 Minuten und SRF 1», titelte vor ein paar Tagen der Medien-Newsletter Kleinreport. Grund war der neueste Medienmonitor, eine Studie, die regelmässig das Informationsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer untersucht.

Die Macht sozialer Medien

Im aktuellsten «Meinungsmacht»-Ranking liegen Facebook und Youtube inzwischen auf den Plätzen 4 und 5, direkt hinter «20 Minuten», SRF 1 und Radio SRF 1. In der Romandie sind Social Media für die Meinungsbildung gar ähnlich wichtig wie Print-Medien (Quelle: kavallo.ch/meinungsmacht).

Spezifisch für die Pferdeszene zeigt der «Horse Future Panel» (HFP)-Report aus dem Jahr 2014 das Informationsverhalten von FreizeitreiterInnen und Pferdesporttreibenden. An der Befragung teilgenommen hatten über 500 ReiterInnen und PferdebesitzerInnen, davon 94 Prozent Frauen und 6 Prozent Männer. 93 Prozent der Probanden sind aktive Pferdesportler, davon reiten 83 Prozent Dressur und 78 Prozent gehen gerne Ausreiten. 7 Prozent der Probanden sind keine aktiven Pferdesportler, davon sind 63 Prozent ehemalige Reiter.

Verhalten einseitig aufgeschlüsselt

Zwar wurden die Probanden danach gefragt, wie viel Zeit sie mit der Informationsbeschaffung insgesamt sie verbringen und welche Inhalte sie im Internet und am TV konsumieren, jedoch ist nicht aufgeschlüsselt, wie die durchschnittlichen 16.4 Stunden Informationssuche im Monat auf die verschieden Medien verteilt ist (oder die Aufschlüsselung nicht kommuniziert). Dafür wurde dann konkret nach den im Internet gesuchten Themen gefragt (siehe Infografik).

Herausforderungen in der Pferdebranche und die Rolle des «Kavallo»

Pferdesport 2030

Am Pferdetag Ludwigsburg 2019 präsentierte Christina Münch vom HFP ihre Prognosen für den «Pferdesport 2030» auf Grund zahlreicher Erhebungen aus der deutschen Pferde- und Pferdesport-Szene. Sie beobachtet, dass die Akzeptanz der Gesellschaft für die sportliche Nutzung des Pferdes durch den Menschen sinkt. Ursache ist ihrer Ansicht nach unter anderem die negative Berichterstattung in den Medien und natürlich Negativereignisse im Pferdesport. Aus Innensicht formuliert sie: «Der ganze Pferdesport läuft spartenunabhängig in eine ethisch nicht mehr vertretbare Richtung. Dies hat äusserst negative Auswirkungen auf die Zucht und sogar die Nachwuchsreiter und Erstkontakte von Kindern mit Equiden.»

Nicht Schritt gehalten

Münch schlussfolgert, die deutsche Pferdewirtschaft habe mit den gesellschaftlichen Entwicklungen in den vergangenen Jahren «nicht Schritt gehalten» und an Bedeutung verloren. Dabei berge der Wunsch der Menschen nach Natur, Entschleunigung und Gesundheit grosse Potenziale für das Pferd und den ländlichen Raum. Die Nutzung und Haltung des Pferdes werde unter Tierwohlaspekten zunehmend kritisch gesehen: von aussen und von innen. Es fände sowohl in der Population der Pferdesportler als auch der Pferde ein demographischer sowie struktureller Wandel statt, der zu grossen Brüchen führen wird. Bemerkenswert ist beispielsweise die Infografik zum deutschen Pferdebestand nach Nutzungs-, beziehungsweise Altersgruppen.

Herausforderungen in der Pferdebranche und die Rolle des «Kavallo»

Nötiger Zusammenhalt

Damit Pferdesport und Pferdewirtschaft auch 2030 konkurrenzfähig sind, braucht es laut Münch Zusammenhalt unter allen Akteuren. Es müssten leicht konsumierbare (Gelegenheits-)Angebote geschaffen sowie die Infrastruktur weiterentwickelt werden (Quelle/Präsentationsfolien: kavallo.ch/Pferde2030). Auch wenn Münchs Analysen und Prognosen die Situation in Deutschland spiegeln, sind die Herausforderungen für die Schweiz vermutlich gar nicht so verschieden.

Beispiel Pferderennen

Ein Bereich, in dem in den letzten Jahren die von Münch genannten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen tiefe Wunden geschlagen haben, ist der Schweizer Pferderennsport. Markus Monstein betonte bereits 2018 in seiner Analyse «Pferderennen in der Schweiz: Vergangenheit, Gegenwart und aktuelle Problemkreise auf dem Weg in die Zukunft» auf dem Rennsport-Portal horseracing.ch, wie wichtig neue Ideen mit besserer Medienwirksamkeit und eine gemeinsame Nachwuchsförderungen seien. Konkret formuliert er: «Der Schweizer Rennsport braucht eine gemeinsame Marke, einen einheitlichen Auftritt. Von dem Geld, das aus den PMU-Wetten in der Deutschschweiz an die Rennvereine fliesst, muss unbedingt auf diese Weise ein Teil in die Zukunft investiert werden.» (Quelllink: kavallo.ch/turfCH)

Marke und Kommunikation

Doch auch wer eine Marke hat, die einheitlich kommuniziert werden kann, steht vor grossen Herausforderungen. Oft klaffen Notwendigkeiten und finanzielle Möglichkeiten auseinander, statt Kommunikationskanäle zu ersetzen fügen sich neue Dienste und Medien nur in eine schier endlose Reihe an Kanälen ein, mit denen die eine oder andere Altersgruppe erreicht werden kann. Dazu kommt, dass sich Mediendienste und Medienkonsumation oft schneller ändern, als man sich in Vereinen, Verbänden und Interessensgruppen das nötige Know-how dazu aneignen kann. «Versuch und Irrtum» ist nicht immer eine gute Strategie und manchmal kann Fehlverhalten online zu Vertrauensverlust, Abneigungen und Abgang realer Kunden führen.

Pferd 2030 in der Schweiz

Zusammenfassend könnte man formulieren, dass auch in der Schweiz Pferdehalter, Pferdesportlerinnen und Dienstleister der Pferdebranche vielen Änderungen unterworfen sind, die nicht immer einfach zu meistern sind. Hilfreich wäre sicher ein Schulterschluss in der «Sache Pferd», rassen- und nutzungsübergreifend, über Verbands- und Vereinsgrenzen hinweg, politisch, gesellschaftlich und medial. Aber darüber wurde schon so viel gesprochen und geschrieben, dass man es eigentlich gar nicht mehr erwähnen müsste. Ein Anfang könnte jedoch sein, die Gemeinsamkeiten auf einer allen zur Verfügung stehenden Plattform stärker zu betonen, offene und öffentliche Diskussionen zu führen und den gesellschaftlichen Wert von Pferden, Ponys, Eseln und Maultieren als Reit-, Arbeits- und Freizeit-Partner zu betonen.

Das «Modell Schweiz»

Kaum ein anderes Land hat so viele verschiedene Sprach- und Interessens-Gruppen wie die Schweiz und funktioniert trotzdem als Nation im internationalen Umfeld. Meistens jedenfalls. Die föderalistische Demokratie baut auf die Stimme jedes Einzelnen, ja auf die Individualität jedes Einzelnen. Oder wie es auf der Website ch.ch formuliert ist: «Der Föderalismus […] ermöglicht es, die Verschiedenartigkeit in der Einheit zu leben. Für die Schweiz mit ihren vier Landessprachen und ihren grossen geografischen Unterschieden ist der Föderalismus eine wichtige Voraussetzung für das Zusammenleben.»

So entstand das neue Redaktionskonzept

Das neue Redaktionskonzept von «Kavallo» wurde auf Grund von Analysen, der erwähnten Studien und unzähligen persönlichen Gesprächen mit Leserinnen und Nichtlesern entwickelt. Die Wünsche und Anliegen von Individuen führten zusammen mit den Erkenntnissen aus Forschung und Medienwissenschaften zur Ausrichtung auf das Schweizer Konzentrierung auf die Schweiz. Darum führt «Kavallo» zukünftig das Schweizer Kreuz im Heft-Titel.

Online schnell und funktionell

Die neue Website von «Kavallo» ist entsprechend zentraler Teil des Redaktionskonzepts. Sie ist nicht nur schnelle Informations-Lieferantin, sondern auch der Mittelpunkt demokratischer Beteiligung aller Pferdebegeisterten. Hier kann sich jede Leserin und jeder Leser für seine Anliegen einsetzen, eigene Beiträge veröffentlichen und Inhalte für die Printausgabe einreichen (siehe Kasten). Eine Community-Funktion erlaubt private Diskussionen und Vernetzung auch mit Social-Media-Abstinenten.

Print hochwertig und vermittelnd

Individuelle, durch Leserinnen und Leser eingereichte Inhalte werden zukünftig auch die Printausgabe von «Kavallo» bereichern. Auch dieses fokussiert zukünftig die Vermittlung zwischen den verschiedenen Sparten, Disziplinen und Reitphilosophien, Interviews und Umfragen vermitteln zwischen Sport- und Freizeit-Bereich, spiegeln die Meinungsvielfalt und gemeinsame Anliegen. Die ausführlichen Auszüge aus neuen Fachbüchern ermöglichen das Einlesen in ein Thema, wie es früher die gut bestückte Buchhandlung erlaubte und die Praxisartikel behandeln nicht nur Reiten und Haltung, sondern auch Kommunikation, Digitalisierung und Selbstvermarktung. Die strikte Kennzeichnung von Werbung sowie Inhalten von Werbepartnern gehört heutzutage zu einem Qualitätsmedium und sorgt für Transparenz bei den Inhalten.

Die Kavallo-Demokratie

Was wäre ein Reitverein ohne Mitglieder? Und was ein Reitsportchampion ohne Fans und Sponsoren, ein Patrouillenritt ohne Teilnehmer? Was ein CSI ohne Zuschauer oder ein Pferdemagazin ohne Leser?

Die Schweizer Pferdeszene ist keine einheitliche Masse, sondern ein unendlich vielfältiges Mosaik aus Menschen, von denen jeder auf seine eigene Art und Weise Pferde liebt. Oder Esel. Oder Ponys. Hier trifft Jung auf nicht-mehr-ganz-so-frisch, Turnier-Teilnehmer auf Zuschauer, Freizeitreiter auf Stallbetreiber. Und alle genannten Gruppen unterteilen sich nach Sparten, Vorlieben, Reitweisen und Philosophien im Umgang mit dem Pferd.

«Kavallo» möchte zukünftig allen eine Plattform sein. Die Reichweite der Website kavallo.ch und des Printmagazins möglichst demokratisch allen zur Verfügung stellen. Doch so vielfältig und aktiv wie die Schweizer Pferdeszene ist, zum Glück ist, kann eine Redaktion allein niemals allen gerecht werden. Auf allen Hochzeiten zu tanzen – dass weiss der Volksmund – ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Darum haben zukünftig Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die Demokratie in der Hand.

Auf kavallo.ch können Sie Ihren Verein, Ihre Veranstaltung, sich als Mensch mit der Passion Pferd ins Zentrum rücken. Gewinnen Sie neue Mitglieder, Gönner, Veranstaltungsteilnehmer oder einfach nur wertvolle Sichtbarkeit mit einem unserer neuen Formate. Sämtliche Inhalte, die Sie online einreichen, werden zeitnah veröffentlicht und über unsere Online-Medien verbreitet. Eine Auswahl Ihrer Beiträge werden auch im Printmagazin übernommen.

Neue Formate für Schweizer Reitsportveranstalter

Neue Formate für Schweizer Vereine und Stiftungen

Weitere neue Formate für alle Menschen mit der Passion Pferd

 

Kommentar des neuen Verlegers von «Kavallo»

Und es funktioniert doch …

Aus der Überzeugung heraus, dass gutgemachte Printprodukte eine Zukunft haben, ist es spannend zu beobachten, wie sich Print und Online gemeinsam entwickeln. Im Zentrum stehen die Liebe zum Pferd sowie eine starke Marke – «Kavallo». 

Die Wahl der neuen Chefredaktorin Daniela A. Caviglia war die logische Folge einer bereits mehrjährigen Zusammenarbeit. Gemeinsam entwickelten wir die Online-Strategie für die Kromer Print AG, welche erfolgreich umgesetzt wurde. Als ausgebildete Journalistin mit Kernkompetenz soziale Medien sowie der Affinität und Erfahrung mit Pferden ist sie die Idealbesetzung für die zukünftige Ausrichtung des «Kavallo».

All dies wurde durch die Weitsicht von Thomas Frei ermöglicht. Er hinterlässt eine starke Basis, auf der wir aufbauen dürfen. Für die Bereitschaft einer geglückten Nachfolgeregelung möchte ich mich persönlich beim langjährigen Chefredaktor und Verleger Thomas Frei bedanken. Wir kennen uns seit über zehn Jahren und ich durfte viel über den «Kavallo» erfahren und lernen. Seine jahrzehntelange Medienerfahrung und die gemeinsame Zusammenarbeit verdienen das Prädikat «sehr wertvoll».

Herausforderungen in der Pferdebranche und die Rolle des «Kavallo»

Andy Amrein, CEO Kromer Print AG

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