Aus “Kavallo” 11/24: Die Wertauffassung von Tieren befindet sich im Wandel. Besonders Haustiere werden zunehmend als Lebewesen mit einer eigenen Persönlichkeit anerkannt. Dieser Wandel führt dazu, dass bisherige Umgangs- und Trainingsformen hinterfragt werden. Die Lernform der positiven Verstärkung findet in der Pferdewelt grossen Anklang, während die negative Verstärkung vermehrt in die Kritik gerät. Aber sind der Umgang und das Training mit Pferden allein mit der positiven Verstärkung auch sinnvoll?
Text von Layla Frehner, Pferdeverhaltensberaterin IVK i.A.
Im Umgang und im Training mit Pferden unterscheidet man zwischen dem assoziativen und dem nicht assoziativen Lernen. Bei Letzterem findet das Lernen auf unbewusster Ebene statt. Dabei wird die Bedeutung eines einzelnen Reizes gelernt und es erfolgt keine Reizverknüpfung. Zu dieser Lernform gehören die Habituation und Sensibilisierung. Bei der assoziativen Lernform werden hingegen zwei Reize kognitiv miteinander verknüpft. Zu dieser Lernform zählt die Konditionierung, welche sich wiederum in die klassische und operante Konditionierung unterteilt.