Aus “Kavallo” 06/24: Auch Reiterinnen und Reiter verdienen eine ausgewogene Ernährung – nicht nur ihre Pferde. Selbst Kochmuffel kommen mit unseren simplen Rezeptideen ganz leicht auf ihre Kosten – perfekt für den stressigen Alltag zwischen Job, Stall und Turnier.
Von Eva Lima
Zugegeben: Meine Kochkünste beschränken sich auf das Öffnen von Fertiggerichten. Meine Pferde hingegen geniessen ein Michelin-Stern-würdigen Ernährungsplan, penibel abgestimmt bis aufs letzte Haferkorn. Ich hingegen fröne dem heiligen Dreiklang aus Tankstellenbrötchen, Energydrinks und den obligatorischen Schoggi Stängeli – denn leider bleibt mir zwischen Job, Stall und sonstigen Verpflichtungen kaum Zeit (und Lust) den Kochlöffel zu schwingen. Die Konsequenz? Während meine Pferde in Bestform sind, navigiere ich durch den Tag wie ein Zombie auf Koffein. Wie war das nochmal mit dem Spruch “Du bist, was du isst.”? Dabei wissen wir es doch alle: als aktive Reiterinnen und Reiter ist eine ausgewogene Nährstoffzufuhr wichtig, um leistungsfähig zu bleiben, Verletzungen vorzubeugen und die mentale Konzentrationsfähigkeit zu gewährleisten. Doch warum ist die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis gefühlt so gross wie der berühmte 3.80 m breite Wassergraben vom Hamburger Derby?
Theoretisch wissen wir ja alle, was gut für uns und unsere Pferde ist…
… vollwertige Ernährung, ausreichend Vitamine, Mineralstoffe – das volle Programm eben. Auf der Seite der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung gibt es auch entsprechend zahlreiche Handlungsempfehlungen, Tipps und die berühmte Lebensmittelpyramide (siehe Grafik). Kohlenhydrate, Proteine und Fette sind nicht nur das A und O für unsere Vierbeiner, sondern auch für uns. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse halten unseren Motor am Laufen, während Hülsenfrüchte, Nüsse, mageres Fleisch und Fisch wertvolle Proteine für die Muskelpower liefern. Und Fette? Die sind nicht der per se der Feind, sondern sogar hilfreich, solange wir sie klug wählen (Hallo, Omega-3!). Schliesslich liefern Fette Energie und sind wichtig für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen. Gesunde Fette finden sich in Olivenöl, Rapsöl, Nüssen, Avocados und fettem Fisch. Neben den Makronährstoffen sind auch Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe wichtig für die Gesundheit. Sie unterstützen das Immunsystem, die Nervenfunktion, die Energiegewinnung und die Regeneration. Gute Quellen für Mikronährstoffe sind Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse. Klingt doch eigentlich einfach?