Wir erinnern uns: Die Tierschutzorganisationen Animal Welfare Foundation (AWF, Deutschland) und der Tierschutzbund Zürich (TSB, Schweiz) haben in Island ein Geschäft aufgedeckt, an dem rund 100 Blutfarmen mit 5.000 Pferden beteiligt sind. Auf diesen Farmen wird Stuten in der frühen Trächtigkeit über einen Zeitraum von bis zu zehn Wochen Blut entnommen. Das Blut enthält das Hormon PMSG, das vor allem in der industriellen Ferkelproduktion zur Steigerung der Fruchtbarkeit und zur Synchronisierung von Geburten eingesetzt wird. Auch wenn in der Schweiz die Anwendung des durch Blutstuten gewonnene Hormons PMSG in der Zwischenzeit verboten wurde, hat das Leiden auf den isländischen Höfen noch nicht geendet.
Vor kurzem ist nun der Jahresbericht zu Blutstuten in Island veröffentlicht worden, nach dem in diesem Sommer ist aus 4.141 Stuten Blut für die Herstellung des PMSG-Hormons gewonnen wurde. Die Gesamtzahl der Blutstuten in Island betrage aktuell 4.779. Auf den 90 Höfen sei 24.000 Mal Blut gewonnen worden. Im vergangenen Jahr waren es noch 120 Höfe gewesen, so Vísir aufgrund der Daten aus einer Übersicht zum Betrieb des Pharmaunternehmens Ísteka im Jahr 2022. Zu diesem Bericht sind verschiedene Stellungnahmen veröffentlicht und Berichterstattungen aufgegleist worden. Derzeit sind laut Tierschutzbund Zürich zwei Dokumentarfilme in Produktion, einer werde vermutlich im Frühling auf Arte ausgestrahlt und legt den Schwerpunkt auf Island, der andere soll beim ZDF erscheinen und den Schwerpunkt auf Südamerika legen. Der ZDF-Film sei für Anfang Februar geplant. Der TSB werde zu beiden Recherchen (Island & Südamerika 2022) auch eigene Filme produzieren und veröffentlichen, voraussichtlich im Januar und Februar.
Links zu den offiziellen Stellungnahmen:
- Blood mares in Iceland – Statement by the Icelandic animal welfare group SDÍ / Animal Welfare Iceland | FEIF
- Stellungnahme des isländischen Tierschutzvereines SDI (deutsch)
Links zu Petitionen
Vorhergehende Artikel
- Offener Brief zu den Blutstuten in Island von Barla Barandun und Ewald Isenbügel
- Blutfarmen in Island und in Deutschland
(Infos an die Redaktion gesendet von Barla Barandun)