Dank perfekter Schnee- und Eisverhältnisse auf dem St. Moritzersee konnten am zweiten Rennsonntag sämtliche Läufe wieder über die Originaldistanz ausgetragen werden. Herrliches Wetter lockte 9000 Zuschauer auf den See, die vor allem mit den Trabern mitfieberten, deren Rennen traditionell am zweiten Renntag im Mittelpunkt stehen. In dem mit 15‘000 Franken dotierten Hauptrennen liess Kiss Forever H.C. in der Hand von Walter Theiler gleich bei seinem ersten Einsatz auf Schnee der Konkurrenz keine Chance.
pd. Unter den sechs Gespannen des Haupttrabrennens befand sich auch Doum Jenilou, Sieger des ersten Rennsonntags, doch das 25 Meter Starthandicap erwies sich als zu gross und konnte vom Favoriten nicht wieder gutgemacht werden. Stattdessen führte Kiss Forever H.C. das kleine Feld bis in die Gegenseite, wo er von Sonny Club angegriffen und passiert wurde. Im Einlauf jedoch zog Kiss Forever H.C. wieder an und verwies den Co-Favoriten mit knapp zwei Längen auf den zweiten Platz, Doum Jenilou wurde Dritter. Kiss Forever H.C. steht im Besitz von Petra Woiton, die auch als Trainerin verantwortlich zeichnet. „Wir hatten uns kurzfristig für einen Start in St. Moritz entschieden. Ich gebe den Pferden im Winter keine Pause, sondern trainiere sie jeweils weiter, so dass er ohnehin in Form war“, erklärte sie nach dem Sieg.
Vienna Woods gewinnt das Credit Suisse Skikjöring
Auch das Skikjöring konnte wie geplant stattfinden. Von den sechs teilnehmenden Pferden verlor allerdings der favorisierte Praetorius bereits am Start seinen Fahrer. Jakob Broger nutzte mit Vienna Woods im Besitz des Stalls Allegra Racing Club die Gunst der Stunde und gewann mühelos gegen Sociopath. 2020 war dem dieses Mal siegreichen Gespann das gleiche Malheur passiert wie heute Praetorius, dessen Fahrer Franco Moro am heutigen Rennsonntag sein 100. Skikjöring-Rennen feierte.
Mordred doppelt nach
Während die Eisverhältnisse am vergangenen Rennsonntag lediglich eine verkürzte Distanz ermöglicht hatten, fand der heutige GP LONGINES über die vorgesehenen 1800 Meter statt. Keinen Einfluss hatte diese Veränderung allerdings auf den Einlauf: Sibylle Vogt übernahm mit Mordred im Besitze des Englischen Stalls Middleham Park Racing sofort die Führung und gab diese nie ab. Der ungarische Gast Arktisz wurde Zweiter vor Nimrod, dem ehemaligen Sieger des Grossen Preises von St. Moritz. Auch Diva du Fossé und Barbara Krüsi wiederholten ihren Vorsonntagssieg im kleineren Trabrennen. Im Sprintflachrennen über 1300 Meter musste sich Identified, Sieger der vergangenen Woche, hingegen Hakam aus dem Stall des Ehepaars Kräuliger mit Clément Lheureux im Sattel geschlagen geben. Carina Schneider ritt Stall Zürisees Heloagain im 1600 Meter-Flachrennen zum Sieg und bescherte Championtrainer Miroslav Weiss seinen ersten Saisonsieg.
Der White Turf heizt klimaneutral
Bei der Beheizung der Zelte am White Turf kommt erstmalig der alternative synthetische Brennstoff Shell GTL Fuel, der aus Erdgas gewonnen wird, zum Einsatz. Die Vorteile des neuen Brennstoffes liegen auf der Hand: er ist ungiftig, fast geruchlos und biologisch leicht abbaubar. Ferner verbrennt er sauberer als herkömmlicher Dieseltreibstoff auf Erdölbasis und belastet so die Luftqualität weniger. Alles Gründe, die für den Einsatz auf dem St. Moritzersee sprechen. Dank CO2-Ausgleichsprogrammen in Form von internationalen Projekten der Erhaltung und Aufforstung heizt der White Turf nun klimaneutral. Zustande gekommen ist die Zusammenarbeit zwischen Shell und dem White Turf durch den lokalen Player Conrad- Storz AG. Das Familienunternehmen mit Sitz in St. Moritz ist Markenpartner von Shell und ist für die Zeltheizungen am White Turf verantwortlich
Auf dem Bild: Kiss Forever (l), gefahren von Walter Theiler, siegt vor Sonny Club (r) gefahren von Loris Ferro, im Trabrennen ‘GP Gammacatering’ am zweiten Renntag von White Turf St. Moritz am 13. Februar 2022 auf dem gefrorenen St. Moritzersee. (Bild swiss-image.ch/Andy Mettler)