Kavallino: 11/18

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Auf WhatsApp reagieren Esel nicht. Um mit ihnen ans Ziel zu kommen, gibt es nur einen Weg – mit ihnen reden. Über Eselolympiaden lässt sich bei Eselmüller in Grasswil der Umgang mit den Langohren lernen.
Ein olympisches Jahr ist 2018 zwar nicht,  bei Wolfgang und Edith Müller in Grasswil kam es dennoch zur Eselolympiade. Im Rahmen des Ferienangebotes «Ferienpass» konnten Kinder einen lehrreichen Tag bei Eselmüllers verbringen, wie die beiden in Rösseler-Kreisen heis­sen. Abgeschlossen wurde der Tag mit der Eselolympiade, die als Thema ein «Tischlein-deck-dich» hatte. Die Kinder mussten hierzu ihren Esel durch einen Parcours führen, Teller, Besteck und Blumen organisieren und einen Tisch decken wie in einem Restaurant. Zum Schluss galt es, die Gäste mit dem Esel abzuholen. Als Belohnung lag für den Esel auf dem Tisch ein Leckerli.
Parcours mit Tücken
Der Parcours allerdings war voller Probleme, überall hatte es Gras und auf dem Tisch standen Blumen, die der Esel nicht fressen durfte. «Um durch den Parcours zu kommen, müssen die Kinder mit den Eseln sprechen, das können viele jedoch nicht mehr. Heute schickt man nur noch WhatsApp-Nachrichten und spricht kaum mehr miteinander», so Edith Müller. In den Sommerferien finden fast täglich Eselkurse statt. Ums Verdienen geht es dabei nicht: «Mir ist wichtig, dass die Leute mit Eseln anständig umgehen und ein Wissen rund um den Esel erlangen.» So konnte sie schon viele Personen bei Kaufabsichten unterstützen. Einige wussten danach ganz genau, dass sie einen eigenen Esel wollen, anderen dagegen wurde klar, wieviel es zu tun gibt, dass man dann nicht mehr einfach fort kann und es wohl besser ist, sich einen Pflegeesel zu suchen.
Zum zweiten Mal auf dem Eselhof war Sandra Burri aus Riggisberg: «Ich gehe in die 7. Klasse und arbeite gerne mit Tieren. Besonders gut gefällt mir, dass uns hier gesagt wird, was gut ist und was wir noch verbessern müssen.» Auch die jüngere Naima Lambregger war am Ende des Tages sehr glücklich: «Mir gefällt vor allem das Zusammensein mit den Eseln.» Am Schluss der Eselolympiade erhielten alle Kinder einen kleinen Preis und eine Eselmüller-Scheife. Der Vorteil der Esel gegenüber einem Pferd oder Pony ist ihre sanftmütige und gemächlichere Art. Gerade beim Putzen ist das sehr praktisch, bewegen sich Ponys doch gerne etwas hin und her, während Esel auch zwischen vielen Kindern ruhig stehenbleiben. So fühlen sich auch jüngere oder unsichere Kinder schnell wohl in der Nähe der gutmütigen Langohren.
Kompetenzzentrum Eselmüller
Edith Müller ist eigentlich ausgebildete Hotelfachassistentin und hatte zusammen mit ihrem Mann Wolfgang in Zweisimmen ein Hotel geführt. «Wir haben aber schnell einmal gemerkt, dass wir nicht so gut den ganzen Tag nebeneinander sitzen können», gesteht sie schmunzelnd. So absolvierte Wolfgang eine Instruktorenschule und sie begann mit Eseln zu arbeiten. Aber: «Eigentlich ist Wolfgang schuld, dass wir Esel haben. Dass wir viele Esel haben, daran bin ich schuld!» Denn den ersten Esel erhielt Wolfgang Müller von seinen Eltern zum Geburtstag. Heute bieten sie viele Kurse an: «Eselmüller hat sich seit Jahren der harmonischen Beziehung zwischen Mensch und Tier als sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder nach den Richtlinien des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport verschrieben. In unserem kleinen Paradies im Oberaargau findet sich eine grosse Anzahl Angebote und Kurse wie betreute Eselnachmittage, Kindergeburtstage, Eselwanderungen, die ersten Schritte auf dem Esel oder Pferd, Kutschenfahrten mit Eseln oder Pferden, Seminare für Eselhalter und – exklusiv – der Esel-Führerausweis.» Eselmüller ist das Kompetenzzentrum für das Kurswesen der Schweizerischen Interessengemeinschaft Eselfreunde (SIGEF).
Keine Esel schenken
Auch bei der Organisation «Esel in Not» engagiert sich Edith Müller. «Leider bekommen wir immer wieder zu sehen, dass Leute ihren Kindern einen Esel zu Weihnachten schenken.» Meist haben die Leute keine Ahnung von der Haltung von Eseln und vom Umgang mit diesen Tieren. Früher oder später resultiert daraus ein kranker Esel oder ein Problem­esel. Solche Esel kommen dann in die Vermittlungsstelle von «Esel in Not». Allen an Eseln interessierten Leuten wird deshalb der Rat erteilt, zuerst Kurse zu besuchen. Wer sich einen Esel anschaffen will, sollte sich vor einem Kauf das nötige Wissen über Haltung, Fütterung und Beschäftigung angeeignen und praktische Erfahrungen rund um Esel gesammelt haben. Ein Esel ist kein Weihnachtsgeschenk, Gutscheine für Esel-Kurse dagegen sehr wohl.

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