Sarah Demmler: Der Traum vom eigenen Pony

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Der Traum vom eigenen Pony

Ich wusste von klein auf: Ich liebe den Reitsport und die faszinierenden Pferde. Das Reiten wurde schon sehr früh Bestandteil meines Lebens und der täglichen Routine. Ich freue mich auf jedes Dressurturnier, national und international. Motivation ist ein wichtiger Bestandteil meines Trainings und der Schlüssel für meine Fortschritte. Ich bin sehr dankbar für die schönen Erfolge und für mein tolles Pony Dear Principal.

Text und Bilder Sarah Demmler

Wie so ziemlich jedes pferdebegeisterte Mädchen wollte auch ich schon immer ein eigenes Pony haben. Allerdings wusste ich nicht viel von Pferden, hatte noch nie eine richtige Reitstunde und war ausserdem viel zu jung! Also nahm ich mit vier Jahren meine erste Reitstunde. Ich war sehr klein und kam kaum übers Sattelblatt. Aber eines wusste ich: Ich liebte es!

Das Reiten war also schon sehr früh ein Bestandteil meines Lebens und so blieb es auch. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich eine Pause bräuchte, weil ich den Spass verlor oder keine Lust mehr hatte. Es war schon immer ein toller Sport und so ist es auch heute noch! Nach fünf Jahren Reitunterricht dachte ich mir, ich versuche meine Eltern nach einem eigenen Pony zu fragen. Aber wie es zu erwarten war, lehnten sie dies ab. Trotzdem wusste ich aber, dass irgendwo da draussen ein Pony steht, das auf mich wartet und dass wir uns finden werden.

Allerdings wartete dieses Pony nicht zu lange, denn ein paar Wochen später traf ich durch den Hinweis meines Reitlehrers ein süsses, kleines Schimmelpony namens Rebecca. Die kleine Welsh-C-Stute war 15 Jahre alt. Als ich sie das erste Mal sah, wusste ich direkt, das war das Pony, das ich gesucht habe! Mit ganz viel Überzeugungskraft schaffte ich es, meine Eltern zu überreden, und ich bekam mein erstes Pony – Rebecca! Und so begann alles.

Verantwortung und Disziplin

An dem Tag, als Rebecca zu uns zog, änderte sich für mich so einiges. Ich hatte jetzt ein eigenes Pony, was viel Verantwortung und Disziplin bedeutete. Jeden Tag ging ich in den Stall, um mich um mein Pony zu kümmern.

Damals hatte ich noch andere Hobbys, wodurch es dann ziemlich stressig wurde, da ich ja auch erst neun Jahre alt war. Aber es hat von Anfang an erstaunlich gut geklappt, da ich viel Unterstützung von meinem Trainer und meinen Eltern bekam. Reiten war für mich nicht mehr nur ein Hobby, sondern viel mehr als das. Es wurde zur Routine – wie morgens aufzustehen und in die Schule zu gehen. Genauso ging ich jeden Tag nach der Schule in den Stall und bin geritten. Natürlich gab es auch Tage, an denen mein Pony frei hatte und ich nicht im Stall war und ritt, aber es war doch ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Mein Pony Rebecca und ich sind mit der Zeit immer mehr zusammengewachsen und ein richtiges Team geworden.

Erste Erfolge in der Dressur

Wir hatten jeden Tag Spass im Stall, sei es im Dressurtraining, Springtraining, draussen im Gelände oder einfach in der Halle bei der Bodenarbeit. Ja, ich konnte so ziemlich alles mit ihr machen, sie war ein richtiges Lehrpony und sie hat mir sehr viel beigebracht! Mit ihr bin ich an meinen ersten richtigen Turnieren gestartet und konnte meine ersten Erfolge feiern. Wir waren hauptsächlich in der Dressur unterwegs und gewannen unsere ersten GAs. Ausserdem haben wir, als ich elf Jahre alt war, an unserer ersten gemeinsamen L-Dressur teilgenommen.

Wir haben uns auch an das eine oder andere Springen gewagt. Allerdings war dies nicht so meine Disziplin … Zu Hause habe ich beides sehr gerne gemacht, Dressur und Springen, aber mehr Spass machte mir immer schon der Dressursport. Reiten ist zur Leidenschaft geworden und mein Pony zu meinem besten Freund. Und deshalb wusste ich auch, dass ich unbedingt weitermachen wollte mit diesem wunderschönen Sport.

Bye-bye Rebecca, hello Dear Principal

Nach drei Jahren musste ich Rebecca leider an eine sehr nette Familie weitergeben, da ich zu gross für sie wurde. Das fiel mir besonders schwer, da ich mit ihr viel erleben durfte und sie mir besonders stark ans Herz gewachsen war. Aber ich wusste, dass es die richtige Entscheidung war, da sie nun in einem wunderschönen Zuhause lebt und zwei kleinen Jungs jetzt das gute Reiten beibringt.

Somit begann ein neues Kapitel mit dem Traumpony Dear Principal. Als er zu uns zog, hätte ich nie gedacht, dass unsere Reise uns hierhin führen wird, wo wir heute sind. Ich war zwölf Jahre alt und er gerade mal fünf. Wir hatten es nicht immer ganz einfach. Wir waren beide noch recht jung und kannten uns nicht besonders gut. Aber er hatte ganz viel Geduld mit mir, sodass wir richtig gut zusammengewachsen sind. Er war trotz seiner jungen Jahre schon immer ein total braves Pony und begeisterte uns jeden Tag aufs Neue. Wir konnten unsere ersten gemeinsame Erfolge feiern und wurden zu einem richtig guten Team. Eines unserer Highlights war zum Beispiel 2019 das Bundeschampionat in Warendorf. Das war im gleichen Jahr, in dem er zu uns zog, deshalb war es auch sehr überraschend, dass wir dort starten durften. Ein Jahr darauf, also 2020, konnten wir uns erneut qualifizieren für das Bundeschampionat. Dieses Mal für die Gruppe der sechsjährigen Ponys.

PNW-Meisterschaftstitel und Nationalkader

Nach weiteren tollen Erlebnissen und Erfolgen, z. B. haben wir die PNW-Meisterschaft in der L-Dressur gewonnen, wurden wir dann im Jahr 2021 in den Nationalkader Pony Dressur berufen. Mich freute das natürlich riesig. Somit starteten wir an unserem ersten gemeinsamen internationalen Turnier und konnten uns in Ornago (Italien) mit über 70 Prozent in unserer ersten Pony-FEI platzieren.

Dieses internationale Turnier war schon ziemlich anders im Vergleich zu den Turnieren, die wir sonst gemeinsam bestritten hatten. Wir fuhren deutlich länger und reisten auch immer schon am Mittwoch an und nicht erst am Wochenende. Aber ich würde sagen, es machte uns sogar noch mehr Spass. Wir starteten in ganz verschiedenen Orten wie Com­piègne (Frankreich) oder Hagen. Im August durften wir dann sogar zur Europameisterschaft nach Polen fahren. Da ging natürlich schon ein Traum für mich in Erfüllung. Dear Principal, Spitzname «Prinz» war das jüngste Pony mit seinen gerade mal sieben Jahren. Wir konnten uns gut schlagen mit 71 Prozent im Teamtest und knapp 70 Prozent im Individualtest bei harter Konkurrenz.

Wir wurden gut vorbereitet von meinem damaligen Lokaltrainer Stephan Köberle, vom Nationaltrainer Oliver Oelrich und unserer Kaderverantwortlichen und Equipenchefin Nachwuchs, Heidi Bemelmans, die für uns alles organisierte und plante. Die Woche auf der Europameisterschaft war eine sehr besondere Zeit. Ich hoffe, «Prinz» und ich können weiterhin so schöne Momente erleben und Erfolge feiern wie diese. Dieses Jahr ist leider mein letztes Ponyjahr, weshalb ich mich umso mehr auf die Turniersaison 2022 freue und auf die gemeinsame Zeit mit diesem wundervollen Pony!

Motivation und Fleiss

Aber nicht nur das Turnierreiten bereitet mir viel Freude, sondern auch die Arbeit mit meinem Pony zu Hause. Denn ohne Fleiss keinen Preis. Leider schaffe ich es wegen der Schule nicht, täglich in den Stall zu fahren, da ich eine Stunde zum Stall von Markus Graf fahren muss. Mein Pony und ich werden dort sportlich optimal betreut. Trotzdem trainieren wir vier bis fünf Mal in der Woche. Wenn es nach mir ginge, könnte ich den ganzen Tag im Stall verbringen, von morgens bis abends reiten und mich um die Pferde kümmern.

Im Dressurtraining Neues zu lernen, Gelerntes zu stabilisieren und sich auf kommende Turniere vorzubereiten, macht mir sehr viel Spass. Wenn ich weiss, dass bald wieder ein Turnier ansteht, bin ich umso motivierter. Aber auch Ausreiten, Longieren oder einfach mal ein Tag nur auf dem Paddock chillen gehören natürlich auch als Abwechslung dazu. Nach dem Turnier hat «Prinz» dann erst mal mehrere Tage frei, um sich zu erholen und zu entspannen. Man merkt, er ist danach direkt motivierter, wenn es wieder losgeht. Motivation ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Bestandteil des täglichen Trainings und auf dem Turnier. Man merkt direkt einen Unterschied als Reiter, wenn sein Pferd Lust hat zu arbeiten und aufs Turnier zu gehen. Deshalb versuche ich Prinz auch immer zu motivieren, meistens mit einer Banane vor dem Training als kleine Bestechung ;–)

Die Pferde faszinieren mich täglich aufs Neue. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, gehe ich den Stall und bin wieder glücklich. Sie brauchen nichts zu sagen und alle Probleme haben sich wie in Luft aufgelöst. Ich denke, das geht den meisten von uns Reitern so. Dank meiner ­Trainer und Eltern darf ich so schöne Momente erleben wie die auf der Europameisterschaft oder auf der Schweizermeisterschaft, an der wir den dritten Platz belegen konnten. Mein grösster Dank geht aber an mein Pony «Prinz», ohne das ich diese tollen Erfolge heute nicht hätte. Er ist mein Partner im Viereck und egal, wann und wo, mein bester Freund. Wir arbeiten hart bei jedem Wetter, um weiterhin erfolgreich zu sein.

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