Stellungnahme: Dr. Wampfler auf dünnem Eis

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© Can Stock Photo / Virgonira

Eins vorab: ich liebe Pferde. Ich kann mich nicht sattsehen an ihrer Eleganz und dem Spiel ihrer Muskeln. Pferde sind für mich der Inbegriff von Freiheit und Natürlichkeit.

Kürzlich hat Beat Wampfler, Leiter Veterinärdienst im Schweizerischen Pferdezentrum Bern und Präsident der Vereinigung Pferd, in einem Leserbrief Alarm geschlagen wegen der Trinkwasserinitiative. Er behauptet, sie stelle die Haltung von Reit- und Hobbypferden in der Schweiz grundlegend in Frage. Diese Feststellung entbehrt jeder Faktenbasis und ist schlicht falsch.

Richtig ist: Die Trinkwasserinitiative lenkt Subventionen in Betriebe, die ihre Nutztiere mit Schweizer Futter ernähren. Nicht mehr subventioniert wird die industrielle Nutztierhaltung, die von Importfutter und Antibiotika abhängig ist und unserem Ökosystem sowie unserer Gesundheit schweren Schaden zufügt.

Reit- und Hobbypferde sind keine landwirtschaftlichen Nutztiere und daher von der Trinkwasserinitiative in keiner Weise betroffen. Es ist völlig aus der Luft gegriffen, wenn Herr Dr. Wampfler behauptet, «mit Annahme dieser Initiative dürfen unsere Pferde fortan nur noch fressen, was auf den Feldern des Hofes wächst.» Die Initiative enthält keine Bestimmungen über die Fütterung von Reit- und Hobbypferden, auch nicht betreffend Import von Spezialfutter aus dem Ausland.

Hier macht ein einflussreicher Verbandspräsident und Agrarlobbyist mit frei erfundenen Fakten schamlos Stimmung gegen unsere Volksinitiative. Auf ganz dünnes Eis begibt er sich mit der Behauptung, die Trinkwasserinitiative verteuere «unser ohnehin schon teures Hobby», weil sie Bauern Subventionen für Pensionsplätze entziehe.

Damit richtet Herr Dr. Wampfler unabsichtlich den Scheinwerfer auf eine weitere Ungeheuerlichkeit unseres aus dem Ruder gelaufenen Subventionssystems. Wer weiss schon, dass Bauernbetriebe für Pensionsplätze umfangreiche Direktzahlungen erhalten, pro Pferd fast so viel wie für eine Kuh – obwohl keinerlei Lebensmittelproduktion stattfindet. Das Verständnis dafür, dass mit unseren Steuergeldern die private Pferdehaltung subventioniert wird, dürfte sich bei den Steuerpflichtigen in Grenzen halten.

Aus diversen Falschinformationen konstruiert Herr Dr. Wampfler das Schreckgespenst, «dass das Pferd zunehmend aus der Landwirtschaftszone verdrängt wird.» Es brauche daher dringend ein Nein zur Trinkwasserinitiative.

Die Trinkwasserinitiative setzt sich für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion ohne Pestizide und für eine bodengebundene Tierhaltung ein. Es ist sicherlich auch im Interesse der Pferde, wenn sie auf Bauernhöfen ohne künstlich erhöhte Tierbestände und schädliche Emissionen leben und auf Wiesen weiden können, die nicht mit überschüssiger, antibiotikahaltiger Gülle behandelt wurden.

Ich wünsche allen Pferdehalterinnen und Pferdehaltern weiterhin viel Freude mit ihren schönen Tieren. Im Interesse unserer Umwelt, unserer Gesundheit und auch der Ihrer Lieblinge ist ein JA zur Trinkwasserinitiative klar der richtige Weg.

Franziska Herren, Mitinitiantin der Trinkwasserinitiative

Stellungnahme zu diesem Leserbrief: Agrar-Initiativen betreffen auch die Pferde-Branche – Leserbrief von Dr. med. vet. Beat Wampfler

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