Agrar-Initiativen betreffen auch die Pferde-Branche – Leserbrief von Dr. med. vet. Beat Wampfler

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© Can Stock Photo / Virgonira

Auch wenn sich der Zusammenhang so spontan nicht erahnen lässt, die Initiative für sauberes Trinkwasser betrifft auch uns Rösseler. 75% aller Pferde der Schweiz werden auf direktzahlungsberechtigten Landwirtschaftsbetrieben gehalten. Somit sind auch 75% aller Pferde auf mehr oder weniger direktem Weg von agrarpolitischen Entscheiden betroffen. Mit Annahme dieser Initiative dürfen unsere Pferde fortan nur noch fressen, was auf den Feldern des Hofes wächst. Diese Felder sind vielleicht gerade so gross, um Raufutter anzubauen und Weiden einzuzäunen, aber sicher nicht um noch die verschiedenen Ergänzungsfutter zu produzieren, damit wir dem jeweiligen Bedarf unserer Pferde gerecht werden. Die Wahl zwischen den verschiedenen (ausländischen) Futtermittelhersteller wie beispielsweise St. Hippolyt und Agrobs hätten wir gar nicht mehr.

Den landwirtschaftlichen Betrieben mit Pferdehaltung bleibt also die Wahl zwischen Verzicht auf Direktzahlungen oder Aufgabe dieses Betriebszweiges. Ersteres hätte zur Folge, dass die geforderten Zusatzleistungen im Bereich Umweltschutz, Biodiversität und Tierwohl, nicht mehr erfüllt werden müssen und somit aber auch ein Teil des Einkommens wegfällt. Dieser Einkommensverlust wird wohl oder üblich auf die Boxenmiete abgewälzt. Die Folgen des zweiten Weges müssen nicht weiter erläutert werden. So oder so, das Futter und der Pensionsplatz für unsere Pferde wird um einiges teurer. Dies betrifft auch die Pferdebesitzerinnen und -besitzer, die ihr Pferd nicht auf einem Bauernhof halten. Und dies wäre übrigens auch die Folge der anderen Initiative, welche ein schweizweites Pestizid-Verbot fordert.

Höhere Kosten für Futter und Pensionsplatz sowie ein zunehmend rares Angebot an Pferdepensionsställen im landwirtschaftlichen Raum sind aber nur ein Teil der Folgen für unser ohnehin schon teures Hobby. Der andere noch fast gravierendere Teil könnte dazu führen, dass das Pferd zunehmend aus der Landwirtschaftszone verdrängt wird. Wäre dies der Fall können sich viele von uns dann sowieso von grossen Weideflächen und einem naturnahen Ausreitgebiet direkt vor der Stalltür verabschieden.

Nehmen Sie sich die Zeit und sprechen Sie bis am 13. Juni mit Ihrem Stallbesitzer weshalb 2x Nein für die Pferde-Branche sehr wichtig wäre. Wir haben es selbst in der Hand, wie die Zukunft mit unseren Pferden aussehen soll.

Dr. med. vet. Beat Wampfler, Präsident Vereinigung Pferd

Zur offiziellen Stellungnahme der Initianten: Stellungnahme: Dr. Wampfler auf dünnem Eis

Symbolbild © Can Stock Photo / Virgonira

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