In der Wiege der Freiberger, in Glovelier, präsentieren sich an der nationalen Hengstselektion am Samstag, 11. Januar 2020, 53 Hengstanwärter aus acht der elf Zuchtlinien der Selektionskommission, die dieses Jahr unter dem Vorsitz des Freiburgers Hugo Piller steht. Die Kandidaten, die eine Synthesenote von mindestens 21 erreichen und keine unter 6 aufweisen, können anschliessend in den 40-tägigen Stationstest in Avenches eintreten. Am 29. Februar 2020 können sie zur definitiven Hengstkörung antreten.
Die väterlichen Abstammungskontrollen anhand der genetischen Haaranalysen haben bei allen Kandidaten keine Fehler ergeben. Die zukünftigen Hengste wurden auch auf die Caroli Leberfibrose (CLF) getestet und kein Kandidat ist Träger des defekten Allels. Die Massnahmen, die der Schweizerische Freibergerverband vor einigen Jahren in die Wege geleitet hatte, tragen also Früchte. Die Zuchtkommission hat in diesem Jahr eine detaillierte Liste, der für die Freiberger Zucht relevanten Erbkrankheiten erstellt, um so den Vorschriften der Eidgenössischen Zuchtverordnung und den gültigen Reglementen Rechnung zu tragen. Aus diesem Grunde wurde dieses Jahr auch auf eine neue Krankheit getestet, die Polysaccharid Speicher-Myopathie Typ 1 (PSSM 1). Leider musste einem positiv getesteten Hengst die Teilnahme an der NHSG verwehrt werden.
Die Liste der Anmeldungen, die am 22. November auf der Internetseite des SFV publiziert wurde, hat in der Zwischenzeit einige Änderungen erfahren. Dieses Jahr nehmen auch zwei Kandidaten aus dem Ausland Teil, je einer aus Deutschland und aus Frankreich, was. Das ist sehr erfreulich, da es den vom Zuchtverband gewünschten internationalen Charakter unterstreicht. Auch wenn das Hauptziel der Selektion für die Besitzer das Erreichen des Stationstests ist, so bietet die NHSG auch die einmalige Gelegenheit, seinen Freiberger potentiellen Kunden sowohl aus Schweiz als auch aus dem Ausland vorzustellen.