Aus “Kavallo” 11/23: Das Verhältnis zwischen Bauern, Rösselern, Hündelern, Spaziergängern, Mountainbikern, Langläufern und anderen Erholungssuchenden ist nicht immer ganz entspannt. Manchmal sind sich die verschiedenen durchs Grüne Schweifenden nicht grün, obwohl sie doch alle die Natur lieben. Aber die Bauern arbeiten und verdienen ihr Brot dort, wo wir unsere Freizeit verbringen. Ein Einblick in die besondere Rechtslage in der Schweiz könnte helfen, das oftmals etwas angespannte Verhältnis zwischen den Hegern, die am liebsten jeden Fremdling zum Kuckuck wünschen, der einen ihrer Grashalme knickt, und uns Erholungssuchenden, die am liebsten überall rumreiten und rumspazieren möchten, wo es uns gerade gefällt, etwas zu befrieden und zu lockern. Für Verwirrung sorgt bei vielen Zugewanderten, dass die Regeln in den Nachbarländern teilweise deutlich strenger sind und kein Betretungsrecht von Wald und Weide kennen wie die Schweiz.
Von Christoph Meier
Viele von uns haben es schon erlebt: ein frisch abgeerntetes Feld, eine abgemähte Wiese neben dem Feldweg, der Boden trocken, sodass wir keine Spuren hinterlassen – und schon sind wir im lockeren Galopp. Um unliebsame Begegnungen zu vermeiden, hielten wir uns früher an den Grundsatz ‘Immer von den Höfen weg – nie auf sie zu galoppieren’. Und doch kam es vor, dass auch das nicht klappte, weil der Bauer gerade auf dem Feld an der Arbeit war – just dort, wo wir hinknatterten. Zu Kavalleriezeiten konnte man sich noch aus der Affäre herausreden mit dem Spruch, man müsse schliesslich die ‘Eidgenossen’ trainieren für den Kriegsfall. Heute zieht der leider nicht mehr und man muss sich etwas Charmanteres einfallen lassen, um den Bauern zu beschwichtigen, was flotten Reiterinnen durchaus gelingen kann.
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