Mit einem Vierergespann aus Schweizer Warmblütern in einem Wald enge Wendungen kurven – definitiv ein unvergessliches Erlebnis! Beim Besuch des mehrfachen Schweizer Vizemeisters Daniel Meier erfahre ich mehr über die Faszination Fahrsport, die CH-Warmblutzucht und teste selbst meine Skills am Fahrsimulator.
Von Eva Lima (Kavallo 05/23)
Wer der Hektik der Stadt entfliehen will, muss nicht allzu weit fahren. Es reicht schon ein kleiner Ausflug in den heimeligen Aargau. Genauer gesagt in den wunderschönen Weiler Vogelsang oberhalb der Gemeinde Lengnau. Und wie kann man diese malerische Landschaft besser erleben als bei einer Kutschfahrt? Daniel Meier betreibt mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb mit eigener Pferdezucht, Haltung, Ausbildung für Reit- und Fahrpferde sowie Angebot für Kutschfahrten. Der Pionier der Fonduefahrten hat mich zu einer Probelektion und einer Trainingsfahrt eingeladen. «Übrigens, heute trainieren wir nach der Turnierpause das erste Mal wieder im Vierergespann», verrät mir Daniel augenzwinkernd. War das eine Vorwarnung? Ich bin «ein»-gespannt!
Stall Vogelsang
Der Hof und die Stallungen befinden sich inmitten von Feldern und in unmittelbarer Nähe zu einem grossen Wald, welcher zu Ausritten und Ausfahrten einlädt. Neben den rund 20 Privat-, Ausbildungs- und Pensionspferden finden hier einige Ziegen, Hühner und zwei Hunde ihr Zuhause. Die Pferde werden in einem hellen Stall in grosszügigen Auslaufboxen gehalten, die Jungpferde leben altersgerecht in einem Offenstall. Die Tiere kommen ganzjährig auf die Weide, sofern es das Wetter und die Bodenverhältnisse zulassen. Bei meinem Rundgang geniesse ich den würzigen Duft des Heus, während uns die Vierbeiner zufrieden und neugierig mustern. «Wir füttern unsere Tiere mit Heu, Heylage, Getreide und Stroh aus eigenem Anbau. Nur das Mineralfutter muss hinzugekauft werden.» erklärt mir Daniel. Für das Training stehen ein Sandplatz und ein Laufband zur Verfügung. Doch nicht nur auf das Wohl der Pferde wird hier grossen Wert gelegt. Familie Meier bietet darüber hinaus Erholungssuchenden, die sich ausgelaugt fühlen oder Sehnsucht nach Ruhe, Idylle und Landleben haben, auf ihrem Hof eine Auszeit.
Die Familie Meier
Daniel Meier ist von Kindesbeinen an geritten und hat auf dem Landwirtschaftsbetrieb seiner Familie mitgearbeitet, bis er diesen 1994 von seinem Onkel übernahm. Anno 2000 lernte der junge Landwirt bei der Arbeit seine heutige Frau Manuela kennen «Er fuhr damals Bagger und ich LKW», verrät sie mir. Auf einer Weihnachtsfeier funkte es dann zwischen den beiden und die begeisterte Vielseitigkeitsreiterin stieg bald in das Land- und Hofleben mit ein. Im Jahr 2003 haben der Spezialist in der Pferdebranche Fachrichtung Gespannfahren und die Pferdefachfrau Klassisches Reiten mit der Zucht und dem Kutschfahrbetrieb begonnen. «Unsere Vision ist es, mehr junge Fahrerinnen und Fahrer sowie Quereinsteiger für den Fahrsport zu begeistern. Gerade für Quereinsteiger, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr aufs Pferd steigen und trotzdem etwas mit den Tieren machen möchten, ist Fahren eine tolle Alternative. Zudem möchten wir die Freude der Schweizer Warmblutzucht weiter teilen und verbreiten, denn diese vielseitige Rasse hat mehr Liebhaber verdient», resümiert das Paar.
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