Neue Ideen und Modelle für die Schweizer Sportvereine

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Lausanne, 12. Mai 2023. Am Swiss Olympic Forum 2023 tauschten sich gestern und heute in Lausanne rund 350 Vertreterinnen und Vertreter von Schweizer Sportverbänden über die aktuellen Herausforderungen im Vereinswesen aus – und erhielten dabei auch Inspiration aus dem hohen Norden. Zudem genehmigten die Verbandsleitenden die Jahresrechnung 2022 des Dachverbands Swiss Olympic.

Der Schweizer Sportverein ist ein Erfolgsmodell – zusammen bilden die 18’300 Sportvereine des Landes die Basis eines starken Schweizer Sports. Das 5. Swiss Olympic Forum, das gestern Donnerstag und heute Freitag in Lausanne stattfand, widmete sich schwerpunktmässig der Zukunft dieser Vereine. Unter dem Motto «Erfolgsmodell Sportverein stärken» tauschten sich rund 350 Teilnehmende aus 72 Mitgliedsverbänden und 10 Partnerorganisationen von Swiss Olympic, dem Dachverband des Schweizer Sports, aus. In Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden sammelten die Teilnehmende wertvolle Inputs für die aktuellen Herausforderungen, mit denen viele Vereine konfrontiert sind. Diese Herausforderungen haben sich in den letzten Jahren und mit der Corona-Pandemie akzentuiert, wie auch erste Zahlen der Vereinsstudie 2022 zeigen. Die Ergebnisse der Studie werden im Herbst präsentiert, am Forum gewährten die Studienautorinnen und -autoren nun erste Einblicke. Die Auswertung zeigt, dass die Mitgliederzahlen auf hohem Niveau stabil sind, dass die Besetzung von ehrenamtlichen Funktionen aber zunehmend herausfordernd ist für die Vereine.

Das Swiss Olympic Forum fand in diesem Jahr erstmals in der Romandie statt. «Wir freuen uns besonders, die Schweizer Sportfamilie auch im Zeichen unserer Vielfalt in der Westschweiz zu versammeln», sagte Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic, gestern zur Eröffnung des Forums im SwissTech Convention Center in Lausanne. Stahl betonte die Relevanz der Vereine als Ort der Bewegung, Begegnung und Bildung, für die sich Swiss Olympic stark einsetzt, gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen – etwa dem veränderten Freizeitverhalten von Jugendlichen und der Tatsache, dass junge Menschen den Vereinssport teilweise frühzeitig verlassen.

Neue Wege in der Vereinsarbeit
Inspiration aus dem Norden bot der ehemalige Orientierungsläufer Matthias Gilgien, der heute als Professor an der Norwegischen Hochschule für Sportwissenschaft wirkt. In seinem Vortrag «Der norwegischen Weg» zeigte Gilgien auf, wie der Vereinssport in dem sportlich höchst erfolgreichen Land organisiert ist und welche Rolle dabei etwa die Sportpädagogik spielt. Nach den Inputs konnten sich die Teilnehmenden in diversen funktionsspezifischen Workshops zu Themen wie neuen Wettkampfformen, Good Governance, Kooperationen oder Stärkung des Ehrenamts austauschen.

Letzteres ist Swiss Olympic ein besonderes Anliegen. Der Dachverband des Schweizer Sports hat deshalb kürzlich den neuen Lehrgang «Club Management» lanciert und fördert damit auch zeitgemässe Strukturen, beispielsweise Co-Ämter in der Vereinsleitung, um das Ehrenamt zu attraktivieren. Präsident Jürg Stahl rief dazu auf, mit dem nötigen Mut auch neue Wege zu gehen. Der Schweizer Sport sei weiterhin auf eine gesunde Vereinslandschaft angewiesen, «denn ohne Breite», betonte Stahl, «keine Spitze».

Verbandsleitungskonferenz: Fast 62 Millionen Franken für die Mitglieder
Im Rahmen des Forums hielt Swiss Olympic auch die Verbandsleitungskonferenz ab, an der die Delegierten die Jahresrechnung 2022 von Swiss Olympic genehmigten. Diese weist bei Einnahmen in der Höhe von 100,2 Millionen und Aufwänden von 96,9 Millionen einen Betriebsgewinn von 3,3 Millionen Fragen aus – aufgrund eines negativen Finanzergebnisses und eines ausserordentlichen Ergebnisses beträgt das Jahresergebnis indes minus 2,5 Millionen Franken. Gemäss Betriebsergebnis überwies der Dachverband des Schweizer Sports 2022 im Rahmen der jährlichen Verbandsförderung 61,95 Millionen Franken an die Sportverbände und Partnerorganisationen. Somit erhielten die Mitglieder 2022 rund 2 Millionen Franken mehr als im Jahr 2021. Ein Blick zurück zeigt, dass es Swiss Olympic in den vergangenen Jahren gelungen ist, die Beiträge an die Verbände kontinuierlich zu erhöhen – von 18 Millionen Franken im Jahr 2010 auf die erwähnten knapp 62 Millionen im letzten Jahr. Neben den Beiträgen an die Mitglieder unterstützte Swiss Olympic unter anderem die Sporthilfe und die Stiftung Swiss Sport Integrity mit 5,3 beziehungsweise 2,5 Millionen Franken.

Die detaillierte Jahresrechnung findet sich im Jahresbericht 2022 von Swiss Olympic, der auf der Website aufgeschaltet ist.

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