PD. Das Schweizer Nationalgestüt von Agroscope freute sich, am 20.4.2023 die beliebte Pferdeforschungstagung in Avenches wieder durchführen zu können. Diese Veranstaltung stellt eine einzigartige interdisziplinäre Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und allen Akteurinnen und Akteuren der Schweizer Pferdebranche dar. Dies entspricht einem wichtigen Fokus des Arbeitsprogrammes 2022−2025 von Agroscope, welches der Zusammenarbeit mit sämtlichen Beteiligten der Wertschöpfungskette grosse Bedeutung zumisst.
Neuerungen
Nach den mittlerweile 16 Ausgaben der Tagung und nach zwei pandemiebedingten Unterbrechungen schien die Zeit für einige Neuerungen gekommen. So erfolgte die Durchführung neu als Hybridtagung, weshalb nebst den 150 Teilnehmenden vor Ort zusätzlich über 100 Personen aus der Ferne begrüsst werden konnten. Sie verteilen sich von der Schweiz über Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Österreich bis hin nach Tunesien! Die Veranstaltung wird im Weiteren künftig im Zweijahresrhythmus durchgeführt – alternierend mit der Tagung «Equiday» in Avenches, welche noch praxisbezogener themenspezifische Inhalte vermittelt, oft in Form eines Postenlaufs und verschiedener Demonstrationen. Nicht zuletzt und Hand in Hand mit diesen Änderungen erfolgte eine Namensänderung – von «Jahrestagung Netzwerk Pferdeforschung Schweiz» in «Tagung Pferdeforschung Schweiz».
Reichhaltiges Programm
So frisch wie der Morgen, zeigten sich die Nachwuchsforschenden, welche den ersten Teil «Studentische Arbeiten» bestritten.
Das Publikum sah, dass Pferde wohl lernfähiger sind, als manchmal angenommen, zumindest wenn eine Belohnung in Aussicht gestellt ist. Einige Pferde schaffen es, ihre Vorlieben via Symbolsprache dem Menschen mitzuteilen – das eröffnet völlig neue Ansätze zur Tier-Mensch Kommunikation.
Das Stallklima scheint den Jungforschern am Herzen zu liegen. Dieses erwies sich im untersuchten NPZ Bern ohnehin und auch ohne Belüftungssystem als sehr gut und ist zudem nicht nur von der Einstreuwahl, sondern mit-entscheidend vom Stallmanagement abhängig. Nach Einsatz im Stall kann übrigens der Wert von gebrauchter Einstreu als Co-Substrat in Biogasanlagen dank Dampfvorbehandlung erhöht werden.
Auch der Umweltschutz beschäftigt unsere Studierenden, und mit einer Aufwertung der Biodiversität könnten Reitsportanlagen einen Zusatznutzen mitbringen.
Schliesslich zeigte eine schöne Arbeit, dass die Aufnahme von Raufutter aus Slowfeedern dem natürlichen Grasen ähnlicher ist als der Verzehr von offen dargelegtem Heu.
Weitere Informationen: https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/nutztiere/pferde/haras-ausbildung-sng/tagung-pferdeforschung-schweiz/tpf-2023.html