Zugegeben, dieser Titel ist etwas reisserisch. Aber damit passt er sehr gut zum Thema «Wolf», der in der letzten Zeit mit seinem «reisserischen» Treiben Schlagzeilen macht. Denn seit Kurzem haben auch Schweizer Wölfe entdeckt, dass Grossvieh lecker schmeckt. Bei unseren nördlichen Nachbarn wissen sie das schon seit über einem Jahr. Und schrecken dort auch vor Grosspferden nicht zurück.
Wie gross ist überhaupt die Gefahr für Pferde? Wie viele Equiden werden in wolfsreichen Ländern gerissen? Und was bedeutet es für Beutetiere, vom Wolf gerissen zu werden? Denn wenn wir das Thema «Wolf» von allen Seiten betrachten möchten, dürfen seine Beutetiere nicht ausser Acht gelassen werden. Und genau das habe ich die letzten Wochen gemacht. Ich habe Bilder, Videos und Berichte gesichtet, die mir erhebliche Magenschmerzen bescherten. Doch das war nötig, um mein verklärtes Bild vom mystischen, harmlosen Wolf loszuwerden, welches ich in mir trug. Denn das wird dem Wolf als Raubtier nicht gerecht.
Der Wolf als Urahn unserer Hunde, als hochsoziales und intelligentes Rudeltier, hat schon immer eine extreme Faszination auf mich ausgeübt. Und als ich in den 90ern auf einem Ausritt in der Surselva meine allererste Wolfsbegegnung hatte, fühlte ich mich gesegnet. Aus dieser Liebe zum Wolf als Idee, als Gedanke eines Partners für den Menschen, wie der Hund es heute ist, und aus einer sehr ausgeprägten Tierliebe heraus entsteht der Reflex, die Ausbreitung der Wölfe als positiv einzustufen und gezielte Wolfsabschüsse als Tierquälerei anzusehen.
Doch das wirkliche Tierleid, auf das bin ich gestossen, als ich den Beutetieren des Wolfes folgte. Ich erspare Ihnen die blutigen Einzelheiten, sondern präsentiere Ihnen nackte Zahlen, Studien, Tipps und Erfahrungsberichte im Artikel «Pferd & Wolf» in dieser Ausgabe. In nur vier Jahren sollen aus den 300 im Alpenraum angesiedelten Wolfsrudeln deren 800 werden. Wir müssen uns ernsthaft überlegen, wie wir unsere Nutz- und Haustiere schützen können.
Daniela A. Caviglia, Chefredaktorin «Kavallo»
Weitere Inhalte der Ausgabe 9/2022
- Nero-Rider-Trainingsprogramm
- Therapie von Atemwegsproblemen
- Landschutz vor Tierwohl
- Wildpferde im Dauerstress
- Pony-Abnehm-Bootcamp
- Stellungnahme Martin Fuchs
- Interview Sarah Grenz
- Offener Brief an die Migros
- Ausbildung zum Berufsrennreiter
- Click-für-Blick
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