Leon Hänzi: Ein Leben in der Welt der Pferde

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Leon Hänzi: Ein Leben in der Welt der Pferde

Leon hat den Schlüssel zu den Herzen der Pferde vom ersten Moment an gefunden. Eine tief empfundene Liebe und vor allem die Erkenntnis, dass nur der Respekt vor der Persönlichkeit dieser edlen Tiere und eine grosse Empathie für ihr Wesen ihre Welt erschliesst. 

Text und Bilder Hänzi Team

Zuweilen ist es doch mehr als unerklärlich, welche Gene oder zumindest welche Erlebnisse unsere Kinder prägen, beeinflussen oder bewegen und vor allem aus welchen Gründen. Für Leon Hänzi war es schon im zarten Kindesalter klar, wohin seine Reise gehen soll. Wobei wohin von untergeordneter Bedeutung war. Viel entscheidender war die Frage, mit wem, und diese konnte er zu jeder Zeit kompromisslos und apodiktisch beantworten. Auch der Musik sehr verbunden, zog er schon sehr früh die für ihn wichtigen Vergleiche. Er hörte den Musikern im Fernsehen oder im Radio gespannt zu, vor allem waren für ihn die Schilderung ihrer Gefühle beim Musizieren sehr wichtig. Das geschilderte Glück, sich in Tönen und Rhythmen gänzlich zu verlieren und in eine eigene Welt einzutauchen, sind für ihn zwar faszinierend, aber kein Vergleich mit der Glückseligkeit, die er empfindet, sich in der Welt seiner Pferde zu bewegen. Genauso wie die Musiker es beschreiben, fühlt er sich auf dem Rücken seiner Pferde. Es ist das grösste Gefühl überhaupt, mit einem Pferd eins zu sein, ein Körper, eine Bewegung und die totale Sicherheit, sich gegenseitig zu verstehen, und sich zusammen zu bewegen, selbstverständlich und nur in einer Symbiose der Perfektion. Niemand, aber auch niemand kann uns wohl verstehen. Aber auch keiner kann uns diese Gefühle nehmen oder uns zumindest in dieser Welt belasten.

Darauf angesprochen, ob der kleine, auch jetzt erst 13-jährige Mann denn nicht Angst habe, mit seinen Pferden Hindernisse anzureiten, die grösser sind als er selbst, oder junge Pferde zu reiten, die vor Kraft und Spielfreude strotzen, meint er mit überraschter und verständnisloser Miene: «Nein, sicher nicht, das ist doch meine bzw. unsere Welt. Da gibt es keine Angst, sondern vielmehr nur das vorbehaltlose Gefühl, gemeinsam die Gesetze der Schwerkraft hinter sich zu lassen.»

Für Leon ist es gar keine Frage. Seine Welt ist, wie immer wieder zum Ausdruck gebracht, die Welt der Pferde. Da sieht er den Sinn seines Lebens und in dieser Welt will er leben, allen Widrigkeiten zum Trotz, kompromisslos, und davon lässt er sich von nichts und niemandem abbringen.

Angst hat er nur vor den Menschen, die seine Welt weder verstehen noch begreifen und mit Sicherheit noch nie vollständig darin eingetaucht sind. Selbstverständlich und kompromisslos steht er für den Schutz seiner Freunde ein, da hat kein Blatt dazwischen Platz. Es hat keinen Platz für Kompromisse, wenn es um das Wohl seiner Schützlinge geht.

Für ihn ist es lediglich unverständlich, wenn man das Kind mit dem Bade ausschütten möchte, wenn die Zerstörung seiner Welt zur Diskussion steht und man sich gerade noch dazu versteigt, vor die jahrtausendealte Tradition der engen Verbindung zwischen Mensch und Pferd einen Riegel zu schieben und gar noch das Reiten zu verbieten. Auch in der Welt der Menschen oder der Hundehalter gibt es schwarze, sehr schwarze Schafe und es ist eine Selbstverständlichkeit sondergleichen, dass man diese mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, desavouiert, verfolgt und richtet, wie es sich für eine moderne Demokratie gehört, ihrer Wertekultur entsprechend. Gänzlich verfehlt ist es jedoch, genau die Menschen zu belasten und massiv zu beeinträchtigen, die das Gute sehen und fördern und in beispielhafter Art und Weise die wunderschöne Beziehung zwischen Mensch und Tier demonstrieren, aufzeigen und aus tiefster Seele empathisch und sensibel leben. Unsere Gesellschaft neigt dazu, wir wissen es alle, oft getrieben von Demagogen, die zum eigenen Wohle immer wieder extremistisch eine neue Sau durchs Dorf treiben.

Aus Sicht von Leon war es ein hartes Stück Arbeit, seine Eltern von seiner Optik der Zukunft zu überzeugen und eine bestehende Wertekultur infrage zu stellen. Hat man doch, und dies scheint unverrückbar, zuerst etwas Rechtes zu lernen, sich in der Schule sämtlichen Schwächen zu stellen, ohne sich in seinen Talenten und Stärken verbessern zu können, fürwahr, eine spezielle Sicht der Dinge.

Leon hat das Glück, mit seiner Schule, die Betonung liegt auf seiner, der Rudolf Steiner Schule St. Gallen, Lehrer gefunden zu haben, die die Welt etwas differenzierter und gesamtheitlicher sehen und sich der Lehre von Rudolf Steiner, einem höchst erfolgreichen Unternehmer, verpflichtet fühlen. Nun sind deren Fundamente nicht unbedingt der Sport, sondern vielmehr die schönen und bildenden Künste, die Ausbildung und die Philosophie. Nichtsdestotrotz hat es ohne Einschränkung auch Platz für die Welt von Leon und er kann sie leben, wie er es will und wie er es muss, seinen Lehrern in Dankbarkeit verpflichtet.

Neben dem Familienbetrieb in Ostfriesland, www.assisihof.de, hat Leon seine Homebase im Reitstall der Familie Josuran in Horn TG. Bei ausgezeichneter Infrastruktur hat Leon, er wird von seinem Vater trainiert, optimale Trainingsmöglichkeiten und Nicole und Patrik Josuran ermöglichen ihnen auch in zeitlicher Hinsicht ein hohes Mass an Flexibilität zu teilweise mehr als unüblichen Zeiten.

Das Jahr 2021 war geprägt und massiv eingeschränkt durch Corona. Eine vernünftige Vorbereitung durch blockierte Trainings und Einschränkungen kaum möglich und die Saison begann erst kurz vor seinem 13. Geburtstag, mit einem Turnier in Wädenswil, Ende April.

2021 war für Leon ein unglaubliches Jahr. Ende Jahr führte er sämtliche Rankings in seiner Altersklasse an (Einzelwertung und Wertung der Paare). Neben dem Schweizermeistertitel gelangen ihm an der Europameisterschaft zwei Doppelnullrunden im Nationenpreis (1,30 m). Er gewann die Gesamtwertung der STT 120/125 Jugend bis 25 Jahre und schloss seine Premiere am Youngstars in Aachen mit dem zweiten Rang in der Gesamtwertung ab. Er unterstrich seine Kon­stanz an diversen CSIOs, Lamprechtshausen, Cabourg, Gorla Minore, Peelbergen. Mit einigen Klassierungen in diversen Springen über 1,30 m bestätigte er, auch in dieser Klasse angekommen zu sein. Insgesamt hat Leon mit diversen Pferden 115 Klassierungen, davon 37 Siege und 21 zweite und dritte Plätze. Soweit erruierbar, dürfte er bis heute der erfolgreichste 13-jährige Springreiter, zumindest in der Schweiz, sein.

Es versteht sich von selbst, dass Leon natürlich auf diese sportlichen Erfolge auch sehr stolz ist, von entscheidender Bedeutung für ihn sind sie jedoch nicht. Was er mit seinen Pferden lebt und in einer Symbiose von Liebe und Vertrauen erreicht, ist für ihn viel wichtiger und befriedigt ihn weit mehr, vom Eselfohlen über das Pony, die Remonte oder den Sportler, wichtig ist es vor allem, die Grenzen auszutesten zwischen der absoluten Verbindung zwischen Mensch und Tier, auch wenn dies kaum jemand verstehen kann.

Was Leon ohne Druck und Gewalt allein mit Empathie und Gefühl für das Gemeinsame, die Bewegung und den Spass mit seinen Pferden erreicht, ist unglaublich. Er hat bis jetzt die meisten selber ausgebildet, einige zumindest weitergebildet und kein Erwachsener oder Bereiter hat sich je auf seine Pferde gesetzt und ihm die Arbeit abgenommen. Ein mehr als beeindruckender Beweis, dass es auch in diesem Sport möglich ist, auf hohem Niveau mit dem Partner ohne Gewalt und unerlaubten Mitteln Erfolg zu haben. Leon hätte schon gar nicht die körperlichen Mittel dazu und somit hat er allein die Chance, das Pferd über ein hohes Mass an Motivation von gegenseitigem Spass und gemeinsamer Freude zu überzeugen.

Überzeugend beweist er immer wieder von Neuem, dass Kraft und Gewalt nicht der nachhaltig erfolgreiche Weg zur Symbiose mit den Pferden ist. Allein Respekt und die Überzeugung, nur gemeinsam, in gleicher Wertigkeit und Berechtigung, sich zu bewegen, ja geradezu zu fliegen, mit Gefühl und Freude, ist das Mass der Dinge, und diese These würden all seine Pferde ohne Einschränkung unterschreiben, wenn sie es nur könnten.

Es steht doch ausser Frage und ist seit Jahrtausenden gepflegte Tradition, dass es kaum etwas Besseres gibt, als junge Menschen Empathie und Verantwortung gemeinsam mit ihren Tieren leben und üben zu lassen. Es gehört zu unserer Kultur und es ist sicherlich so, dass die gesamte Gesellschaft davon in höchstem Masse profitiert.

Diese Tradition nun aus der Entrüstung einer Momentaufnahme zu gefährden oder gar zu vernichten, wäre nicht nur unendlich schade, es würde vielmehr die Menschheit und ihre Kultur um vieles ärmer machen. Wir müssen dringend und überzeugend den Missbrauch verhindern, die Mittel dafür stehen zur Verfügung, wie in allen anderen Lebensbereichen des Zusammenlebens unserer Gesellschaft auch, und zwar kompromisslos und effizient. Es ist aber auch unverhältnismässig und verlogen, wenn sich die Gegner des Reitsports zu Hause auf dem Teller Fleisch aus der Massentierhaltung und der Massenzüchtung dramatisch leidender Tiere genüsslich schmecken lassen. Es geht somit darum, Missbrauch ohne Einschränkungen zu verhindern, aber ebenso wichtig ist es, das Schöne für unsere Kinder zu pflegen und zu fördern, um ihnen nicht diesbezüglich auch noch einen Scherbenhaufen zu hinterlassen.

Nachwuchs-Unterstützung der Springreiter in der Schweiz

SVPS, Nachwuchsverantwortliche: Conny Notz, 079 333 65 00

Förderprogramm der Familie Straumann: Suisse Youth Jumping Academy (SYJA)

Gönnervereinigung STT: www.swiss-team-trophy.ch

Homebase CH: www.josuran.ch

Familienbetrieb DE: www.assisihof.de

Leon‘s Homepage: www.haenziteam.ch

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