Wie die Veranstalter der Osterrennen Fehraltorf in einer Medienmitteilung meldeten, können 2022 keine Osterrennen durchgeführt werden, weil der Bauer einen Teil der Rennbahn gestern Nachmittag umgeackert hat. Hier die gestern Abend eingetroffene Meldung im Wortlaut:
Heute Nachmittag meldete sich eine Person beim OK und teilte mit, dass Bauer Hanspeter B. dabei ist Land umzupflügen, das in die Rennbahn reicht. Ein Augenschein hat die Tatsache bestätigt. Damit wurde die Rennbahn so geschädigt, dass sicher im nächsten Frühjahr keine Rennen möglich sind, auch wenn Hanspeter B. seine Ackerpläne aufgeben würde. Das Land steht im Besitz von Hanspeter B., stand aber den Osterrennen Fehraltorf seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts immer zur Verfügung. Bei jeder Austragung wurde der Bauer mit einem Mehrfachen eines möglichen Ertrages entschädigt.
Wenn der Bauer das Land in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stellt, bedeutet das das Aus für die Osterrennen Fehraltorf, die seit 1934 ausgetragen werden. Der Anlass ist mit seinen bis zu 12’000 Zuschauern einer der wichtigsten wiederkehrenden Anlässe im Oberland und der Besuch ist für viele Einwohner eine Tradition, die über Generationen weitergegeben wurde. Auch für die Gemeinde ist das Vorgehen des Bauern ein Schock: Gemeinderat Fritz Schmid sagt dazu: «Für die Gemeinde wäre das ein Riesenverlust, der Gemeinderat bedauert, dass ein Einzelner einen solchen Anlass für tausende Bewohner der Region einfach verhindern kann.»
Auch OK-Präsident Urs Schenkel ist wie vor den Kopf gestossen: «Wir vom OK Pferderennen und vom Reitverein vom Kempttal können nicht fassen, dass eine einzelne Person eine über 75-jährige Tradition und eine Arbeit, die über Generationen geleistet wurde auf diese Weise vernichtet. Der Anlass war auch für alle Dorfvereine ein wichtiger Fixpunkt, ihre Mithilfe war für die Osterrennen unentbehrlich und wurde finanziell gut entschädigt, diese Gelder fehlt ihnen nun.»
