Der jährliche Ankauf der Trainbundespferde durch die Armee lockt jährlich zahlreiche Züchter und Züchterinnen, Freibergerfreunde und Schaulustige ins Nationale Pferdezentrum (NPZ) nach Bern. Nicht so dieses Jahr – aufgrund der Corona-Situation fand der Ankauf das erste Mal unter Ausschluss der Öffentlichkeit und über zwei Tage statt. Eine kleine, aber feine Auswahl an Freibergern und Maultieren wurden diese Woche im NPZ vorgestellt.
«Um die Hygienemassnahmen des Kanton Berns einhalten zu können, wurden die Verkäufer gestaffelt eingeladen» erklärt Dr. Salome Wägeli, Betriebsleiterin NPZ. «Es war etwas eine ungewöhnliche Situation, so ganz ohne Zuschauer und ohne Festwirtschaft.» Präsentiert wurden 30 Pferde und Maultiere – weniger als in anderen Jahren. Wägeli sieht das aber nicht als Folge der angepassten Organisation des Ankaufs, sondern an der derzeitigen guten Marktlage für Freizeitpferde: «Deshalb freuten wir uns umso mehr über die hohe Qualität der Pferde, die uns präsentiert wurde». Durch den angepassten Zeitplan entschieden sich die Organisatoren zudem, den Ankauf auf zwei Tage aufzuteilen. Bei der ersten Selektionsrunde wurde die Korrektheit der Gänge, des Exterieurs, die Hufqualität, die Grösse und der Typ beurteilt. War diese Hürde geschafft, durften die Tiere für die zweite Runde, den Fahrtest, im NPZ bleiben.
So verbrachten 28 vorselektionierte Pferde und Maultiere bereits eine erste Nacht im NPZ, bevor es an den Fahrtest ging. Normalerweise findet der Fahrtest während dem Ankaufstag unter den Augen zahlreicher Zuschauer während der Veranstaltung statt. «Dies ist eine zusätzliche Stresssituation für die oft noch sehr jungen Pferde» erklärt Dr. Wägeli, «dieses Jahr konnten die Freiberger und Maultiere in aller Ruhe von unseren Mitarbeitern am Einspänner ausprobiert werden.» Damit kam die diesjährige Selektionsweise den Pferden entgegen, ist Wägeli überzeugt. «Jedes Tier bekam damit die Chance, sich von seiner besten Seite zu präsentieren.»
Dr. Stéphane Montavon, Chef Veterinärdienst der Armee und verantwortlich für den Ankauf, zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit den diesjährigen angekauften Pferden. Es konnten 26 Freiberger und ein Maultier für die Ausbildung als Trainpferd bzw. -maultier angekauft werden. Die hohe Qualität der gekauften Pferde widerspiegelte sich auch in den Kaufpreisen von 7.500 bis 8.500 CHF, die mit einem Durchschnittspreis von 8.115 CHF deutlich über dem der letzten Jahre lagen. «Alle Tiere bringen gute Voraussetzungen für die mehrwöchige Ausbildung zum Trainpferd mit», fasst Wägeli zusammen. «Wir freuen uns nun auf die Arbeit, die vor uns liegt und sind auf die Entwicklung der Tiere gespannt.»
(Medienmitteilung NPZ)
Auf dem Bild: Unter der Leitung von Dr. Stéphane Montavon (l.) begutachtete die Ankaufskommission die vorgestellten Freiberger und Maultiere sorgfältig.