Praxis: 5/19

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Veränderungen im Alltag der Tierärztinnen und Tierärzte wirken sich oft auch spürbar auf Pferde und Besitzerinnen und Besitzer aus. An einem Round Table kamen Themen wie «pferd­ärztlicher kleiner Grenz­ver­kehr», Praxisfusionen und verfügbare Medikamente zur Sprache.
Die jährliche Mitgliederversammlung der Schweizerischen Vereinigung für Pferdemedizin (Fachsektion der GST) war dieses Frühjahr sehr gut besucht. Dies nicht zuletzt deshalb, weil zusätzlich  ein halber Tag für einen Round Table «Pferdepraxis 2019» mit delikaten Themen reserviert war. Da mehrere Beiträge und deren Diskussionen nicht nur für Pferdeärztinnen und -ärzte, sondern für Pferdeleute allgemein von grossem Interesse waren, möchte die SVPM einige Punkte der Rösselergemeinschaft nicht vorenthalten.
Am vormittäglichen Round Table ging es um Probleme beim Arbeiten im Grenzbereich zum Ausland. Es stellte sich heraus, dass der «kleine pferdärztliche Grenzverkehr» aufgrund verschiedener Auslegung, sei es durch betroffene Staaten oder Kantone und regionale Usanzen, nicht immer deckungsgleich abläuft. So wurden beim Grenzübertritt, bei Praxisbewilligungen und auch bei der Abrechnung signifikante Unterschiede festgestellt, die häufig zu Fragen führen. Die Komplexität der Bestimmungen und Auflagen führen nicht selten zu Frust oder lassen zumindest ein ungutes Gefühl zurück – spätestens dann, wenn man weiss, dass zum Beispiel der Medikamenteneinsatz links und rechts der Grenze verschieden gehandhabt werden muss.
Fusionen nehmen zu
Die zunehmende Zusammenführung von Einzelpraxen und Kliniken zu ganzen Ketten ist in den USA, Schweden und anderen Ländern schon beinahe abgeschlossen. In Deutschland und der Schweiz nimmt dieser Trend ebenfalls rasend Fahrt auf. Für Pferdebesitzende bleibt in der Schweiz momentan noch Zeit, sich für das eine oder andere Schema zu entscheiden. Vor- und Nachteile liegen auf der Hand: Es scheint wahrscheinlich, dass längerfristig in der Schweiz beide Modelle ihren Platz finden werden. Zentral in diesem Zusammenhang das engagierte Votum von Prof. Toni Fürst, Direktor Pferdeklinik Vetsuisse Zürich. Mit Herzblut setzt er sich als erfahrener verantwortlicher Ausbildner von Nachwuchs für eine möglichst praxisorientierte Ausbildung der Student(inn)en und Assistent(inn)en ein, dies zugunsten der Auszubildenden und letztlich natürlich  der Besitzerschaft und deren Pferde.
Der Nachmittag war dann den Arzneimitteln, dem momentanen veterinärmedizinischen Reizthema, gewidmet. Die Tatsache, dass während beinahe drei Stunden intensiv diskutiert wurde, beweist, dass – salopp gesagt – nicht alles rundläuft. Das ist nachvollziehbar: Zu viele Beteiligte spielen mit, nicht alle mit gleichen Interessen. Für Pferdebesitzerinnen und -besitzer deshalb nur so viel: Ihre Tierärzte sind sich der Tatsache bewusst, dass Antibiotika-Gebrauch und -Missbrauch (und anderweitiger Medikamenteneinsatz) im Publikum breit besprochen werden. Pferdetierärzte sind auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse der Wissenschaft und werden die Pferde in diesem Sinn behandeln. Das tönt einfach, ist es aber nicht. Denn auf dem Medikamentenmarkt herrscht Krieg: Pharmaunternehmen, Kontrolleure (Swissmedic), Preisüberwacher, wissenschaftliche und praktische Anwender fanden und finden das Ei des Kolumbus nicht, so dass es leider auch in Zukunft zu Medikamentenengpässen kommen wird.
Verständnis geweckt
Abschliessend sei aber nicht verschwiegen, dass einige besprochene «Probleme» bestenfalls als Kuriosum oder als Auslöser für Kopfschütteln dienen. Dabei handelt es sich häufig um administrative Punkte, die aufgrund ihres Alters und damit nicht mehr praxisgerechter Auslegungsmöglichkeit (z.B. Staatsverträge) entweder einen Widerspruch in sich selbst darstellen oder aber einfach überholt sind. Trotzdem keimt Hoffnung: Durch die Anwesenheit vieler mitbetroffener Entscheidungsträger und die souveräne Tagungsleitung durch Dr. Michael Gutknecht (Vizepräsident SVPM) sind sich Kliniker, Praktiker, Wissenschaftler und beamtete Tierärzte in einigen Punkten nähergekommen. Dadurch konnte unter den verschiedenen Mitspielern zumindest ein gewisses Verständnis für die angespannte Situation geweckt werden.

Tierärzte in präsidialen Ämtern

Nicht weil sie über mehr Freizeit verfügen würden als andere Berufe, aber in den Schweizer Pferdeorganisationen sind Tierärzte an der Spitze von Verbänden und Vereinen sehr gut vertreten. Ihre Verbundenheit zu den Pferden drückt sich damit besonders deutlich aus, zeigt darüber hinaus auch auf, dass ihr im Alltag und Hobby angesammeltes Pferdewissen den Schweizer Equiden sehr wohl zugute kommt. 

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