Die im Vorfeld des Dressurpodiums vom kommenden Montag von allen Seiten gerittenen Attacken zeigen eines ganz deutlich auf – der Dressurplatz Schweiz ist planierungsbedürftig. Genügt allerdings ein bisschen Planieren oder braucht es eine Totalsanierung? Wie wichtig für Spitzenleistungen im Viereck ein gut gepflegter Reitplatz ist, das wissen gerade die Dressurreiterinnen und -reiter am besten. Doch ein Dressurviereck besteht nicht nur aus einer sorgfältig nivellierten Tretschicht für raumgreifende Tritte oder federnde Piaffen und Passagen, nicht weniger wichtig sind der Untergrund oder die exakt gesetzten Buchstaben rundherum. Wenn im Nachgang von Tryon mit eingelegter Lanze aufeinander zu galoppiert wird, ist die Ursache der Misere im Schweizer Dressursport noch längstens nicht besiegt. Stehen die Reiterinnen und ihr Umfeld nicht ebenso in der Pflicht? Müssten nicht sie am besten wissen, ob ihr Leistungspotenzial bei 65, 70 oder 75% liegt? Ob ein gefestigter Ausbildungsstand einen WM-Start rechtfertigt? Wie mitverantwortlich das Aktivenlager an der ganzen Situation ist, zeigt sich im Vergleich an den Schweizer CC-ReiterInnen, die in Tryon gar auf dem letzten Platz in der Mannschaftswertung abschlossen. Auch sie verpassten das Ziel ganz deutlich. Zu einem Machtkampf kommt es nicht, der bestplatzierte Robin Godel nutzt dafür die Kontakte für eine Weiterbildung in der Military-Hochburg England.