Mit dem Ziel, die Olympischen Spiele in Tokyo von 2020 mit einer 3-köpfigen Dressurequipe zu beschicken, wurde vor bald eineinhalb Jahren auf der Reitanlage Hofor der Familie Claudine und Martin Kroll in Widen der 1000er Club gegründet. Aufgrund der in Tryon erreichten Resultate haben uns Krolls untenstehende Einsendung zukommen lassen.
«Die Weltreiterspiele in Tryon (USA) sind für die Schweizer Dressurreiterinnen vorbei. Es ist Zeit für eine Analyse. Fakt ist: Die Schweizer wurden 13. von 15 Mannschaften – schlechtestes europäisches Team. Im Bulletin vom 20. August 2018 wurde Equipenchefin Geneviève Pfister zu den Zielen der Schweizer Dressurdelegation wie folgt zitiert:
«Mit der Mannschaft möchten wir im besten Viertel zu liegen kommen. Es soll eine Standortbestimmung sein. Die Teamleistung steht im Vordergrund, schliesslich wollen wir in zwei Jahren mit einem Team nach Tokio reisen. Natürlich würden wir uns aber auch sehr über herausragende Einzelleistungen freuen.»
Die herausragenden Einzelleistungen blieben leider aus. Und auch der Platz im erhofften besten Viertel wurde nicht mal annähernd erreicht. Um einen Platz im vorderen Viertel der Teamwertung zu erreichen, hätte die Schweiz mindestens Platz vier in der Teamwertung erreichen müssen. Es sind die Schweden, die dieses Resultat erreichten. Ihre Reiter holten im Schnitt 76.48 Prozent. Die Schweizerinnen erreichten im Schnitt 66.73 Prozent! Dies zeigt auf, wie weit die Schweiz das Ziel an dieser WEG verpasste.
Das man sich im Ausland messen muss, ist ganz klar. Doch es gibt sicher kostengünstigere Möglichkeiten für eine Standortbestimmung als die USA. Schon der letzte Platz beim Nationencup in Compiègne und keinem Mannschaftsstart in Aachen liess nichts Gutes erahnen. Wie soll die Basis verstehen, dass ihr Geld für solch teure und sportlich aussichtslose Unterfangen ausgegeben wird?
Und was passiert nun in der Schweiz nach einem solch verpassten Ziel? Ein innovativer und erfolgsorientierter Sportverband würde eine personelle Analyse des verbliebenen Leitungsteams machen. Stattdessen kommuniziert der Verband – nur wenige Stunden nach dem letzten Ritt der Schweizerinnen – eine interne Verschiebung/Bestätigung von Personen im Leitungsteam Dressur, welche bereits vor den WEG getroffen worden war.
Wer soll das verstehen? Claudine und Martin Kroll, Widen