Dossier: 9/18

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Das Risiko, vom Pferd zu fallen, reitet immer mit. Stürze lassen sich nicht ausschliessen, mit einer Schutzausrüstung aber kann das Verletzungsrisiko herabgesetzt werden. 
Wer auf einem Pferd sitzt, kann auch ungeplant auf den Boden zurückkommen. Dieses Risiko geht jeder ein, im Sport wie auf einem gemütlichen Ausritt. Eine Reitergruppe wähnte sich schon zu Hause, als 300 Meter vom Stall entfernt ein Mofa-Fahrer dahergebraust kommt, begleitet von überlautem Bassgedröhne aus dem Radio. Abgebremst wird auch 50 Meter vor den Pferden nicht, die fluchtartig nach rechts ausbrechen und schwups, der Spitzenreiter liegt in der Buntbrache. Der Helm auf dem Kopf verhindert Schlimmeres, der Schlag des linken hinteren Hufs wurde abgedämpft. 
Jawohl, plötzlich und trotz Einhaltung aller Vorsichtsmassnahmen ist ein Sturz vom Pferd schnell geschehen. Meistens ohne grössere Folgen, oftmals aber doch auch mit Verletzungen, die mit entsprechender Ausrüstung mindestens abgeschwächt hätten werden können. Ein Blick auf die von der Beratungsstelle für Unfallverhütung jährlich erstellte Statistik (siehe Kasten) zeigt denn auch auf, wo die Risiken im Pferdesport zu suchen sind und wie sich Reiterinnen und Reiter schützen können. Und dazu gehört nicht nur der Helm. Schutzweste, Sicherheitsbügel und Handschuhe komplettieren die Ausrüstung.
Von Kopf …
Die Kopfbedeckung beim Reiten gehörte auch bei Wilhelm Busch dazu, der seinen Reiter «in blanken Stiefeln, blankem Hute» ausreiten liess. Allerdings war das nur Etikette, Schutz bot er nicht. Ein Reithelm auf dem Kopf ist heute vielerorts Standard und nicht nur beim Springen. Ganz gleich ob im Freizeit- oder Wettkampfsport, Reithelme sind unverzichtbar und sprechen dank verschiedenster Ausführungen auch alle Geschmäcker an. Und mit Farben und Strass aufgepeppt, ist ein Reithelm mittlerweile zum gefragten Accessoire geworden. Ohne ihn zu reiten, ist grob fahrlässig.
Die Grösse des Reithelms ist ein entscheidender Faktor für die Sicherheit. Wie aber muss ein Reithelm sitzen, damit er passt? Die Antwort darauf: nicht zu locker und nicht zu fest. Denn sitzt der Helm zu locker, verliert er an Schutzfunktion, sitzt er zu fest, sind Kopfschmerzen vorprogrammiert, da das Blut nicht mehr ordentlich zirkulieren kann und die Wärme nicht mehr abgeführt wird. Der Reithelm sitzt, wenn er beim Schütteln des Kopfes nicht verrutscht. Zu achten ist ausserdem darauf, dass auch alle Riemen am Helm, also über dem Kinn sowie seitlich, straff sitzen.
… über Rumpf …
Verletzungen an Wirbelsäule und Rumpf kommen bei einem Sturz vom Pferd am häufigsten vor. Eine Schutzweste für den Oberkörper ist unter diesem Gesichtspunkt alles andere als Luxus, sie kann schweren Verletzungen vorbeugen. Mit einer hochwertigen, gut sitzenden Sicherheitsweste zu reiten bedeutet, Oberkörper und Wirbelsäule zu schützen: Das mehrlagige Material dämpft den Sturz beim Aufprall auf den Boden. Eine gute Reitweste besteht aus einem Polstermaterial, das sich entsprechend der Körperwärme dem Oberkörper optimal anpasst. Sie hat mehrere Kunststoff-Schaum-Schichten unterschiedlicher Stärke. Die Reitweste ist etwa 2,5cm dick und trägt daher nicht mehr auf als eine dickere Jacke. Die Bewegungsfreiheit ist beim Tragen einer Sicherheitsweste kaum eingeschränkt. Für Damen mit grösserer Oberweite gibt es im Fachhandel auch spezielle Modelle, die ausreichend Tragekomfort bieten. Eine Beratung im Fachgeschäft über die Vor- und Nachteile verschiedener Modelle ist auf jeden Fall zu empfehlen.
… bis Fuss
In keiner anderen Situation fühlt sich ein Reiter wohl so hilflos, wie wenn er im Steigbügel hängenbleibt und auf dem Boden liegend vom Pferd mitgeschleift wird. Die ungemütliche Lage verschlimmert sich, weil das für das Pferd oder Pony ungewohnt ist und Grund genug für die Flucht vor dem unbekannten Wesen auf dem Boden ist. Doch auch gegen solche Ereignisse lässt sich vorkehren. Sicherheitssteigbügel bieten den nötigen Schutz, wenn sie die richtige Weite haben. Sind die Stiefel zu breit, hängt die Sohle im Ernstfall fest und man kommt nicht mehr aus dem Bügel heraus. Sind die Stege zu breit, kann der Fuss durch den Steigbügel hindurchrutschen und sich dabei verkanten. Das passiert besonders dann, wenn Schuhwerk ohne Absatz getragen wird.
Die Palette an sogenannten Sicherheitsbügeln ist recht gross. Es gibt die Bügel mit Gummiband, Sturzbügel mit Gelenk oder einem Klappmechanismus. Eine Alternative bietet zudem der unter der Bezeichnung Swiss Clip bekannte Sicherheitsmechanismus, der zwischen Steigbügel und Steigbügelriemen eingehängt wird und ausklinkt, wenn sich der Bügel verkantet.
Handschuhe auch am Boden
Sinnvoll ist auch das Tragen von Handschuhen. Und nicht nur auf dem Pferd oder in der kalten Jahreszeit, um die Hände schön warm zu behalten. Wie viele sind schon über ihre Handschuhe froh gewesen, wenn beim Longieren, Verladen oder Führen die Longe beziehungsweise der Strick von einem zurückweichenden Pferd durch die geschlossene Hand gezogen wurde. Und wie oft hat es blutige Hände gegeben, wenn keine Handschuhe getragen worden sind.
An Auswahl fehlt es zudem nicht. Ebenso wenig an verschiedensten Materialien, die mittlerweile für die Herstellung verwendet werden. Immer weniger verarbeitet wird Leder, umso mehr dafür moderne Funktionsmaterialien. So breit wie das Angebot an Materialien ist, so gross sind auch die Preisunterschiede: Die günstigsten Produkte sind bereits für ein paar Franken zu finden, für exklusivere Modelle muss dafür tiefer in die Tasche gegriffen werden. 

Verletzungen Reiten

In den Jahren 2010–2014 wurden insgesamt 8110 Unfälle im Pferdesport notiert. Die von der bfu erstellte Statistik weist folgende Angaben aus:
Getötete (2012–2016) 1
Häufigste Verletzungslokalisationen in Prozent (2010–2014)
Schädel/Hirn 7,1
Gesicht 9,9
Wirbelsäule 10,5
Unterschenkel 12,7
Hand/-gelenk 14,9
Schultergürtel 15,4
Rumpf 27,4

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