Insgesamt zwölf Stunden lang dauert der erste Teil, nämlich die Dressur der olympischen Vielseitigkeit. Zwei Tage sind notwendig, um das Feld der 65 Starter aus 24 Nationen zu sichten. Die Schweizer Brüder Ben und Felix Vogg sind bereits am Samstag an der Reihe: Ben Vogg (Bild) und sein Noe des Vatys starten um 16.52 Uhr Schweizer Zeit, Bruder Felix und sein Onfire folgen um 20.30 Uhr. Beiden bleibt also ein Ruhetag vor dem schweren Geländeritt am Montag.
Hans Melzer, der deutsche Bundestrainer, sagte zum Cross-Country: «Das ist der schwerste olympische Geländekurs, den ich bisher gesehen habe. Es geht giftig auf und ab, alles ist stark hügelig, also kommt es auf die Kondition von Reitern und Pferden an. Die 45 Sprünge sind sehr technisch aufgebaut, es geht darum, gut vorwärts zu reiten und auch die Hochweit-Sprünge sowie die vier Wasserhindernisse gut zu meistern. Der Kurs hat 5840 Meter, die Mindeszeit liegt bei 10.15 Minuten.»
Bereits am Freitag um 9.30 Uhr Rio-Zeit haben Felix und Ben Vogg mit ihren Pferden problemlos den Vet-Check passiert. Beide Pferde der Schweizer Vielseitigkeitsreiter wurden «accepted!», so die offizielle Ansage im Stadion des Centro Hipismo von Deodoro. Felix Vogg sagt: «Wir beide sind gut vorbereitet, ich habe vor allem Dressur trainiert bei Sebastian Langehanenberg.» Und Ben Vogg sagt: «Ich war zum Training bei Michael Jung, der auch hier mein Trainer ist. Wir haben am Parcoursreiten gearbeitet und am Reiten im Gelände.» Beide Brüder sagen: «Es wäre ja prima gewesen, wenn unser dritter Bruder Christian auch noch dabei wäre . . .»
Die Stimmung im Team der Familie Vogg ist jedenfalls optimistisch. Und über Rio strahlt die Sonne – wie in Mitteleuropa im Sommer, Temperaturen nahe 30 Grad.