Aderlass für das traditionsreiche Arabergestüt Janow Podlaski in Polen, wie In the focus leider zu berichten weiss. In einem beispiellosen Akt hat die Agentur für landwirtschaftliche Staatsbetriebe ANR die drei Galionsfiguren der polnischen Araberzucht mit Personen ersetzt, die teilweise noch nie mit Pferden zu tun hatten. Es handelt sich um Dr. Marek Trela, der Gestütsleiter der letzten 16 Jahre, Jerzy Bialobok, einer der weltbesten Zuchtexperten und seit 1977 in der polnischen Araberzucht tätig, sowie Anna Stojanowska, die als Zuchtspezialistin und Beraterin tätig war. Zu den Entlassungen sagte Marek Trela: «Ich hätte nie gedacht, dass unsere polnischen Staatsgestüte, die zwei Weltkriege und den Kommunismus überlebt haben, jetzt, da wir in einer Zeit von Demokratie und Freiheit leben, womöglich geschlossen werden.» Die ANR gab bekannt, dass es «die Aufgabe der neuen Führung dieser Unternehmen ist, die Zucht des arabischen Pferdes fortzusetzen und weiter zu entwickeln. Araberpferde sind und werden auch in Zukunft in der polnischen Staatsgestüte von der Agentur mit Priorität behandelt werden.» An Erfolgen hat es den polnischen Arabergestüten allerdings nicht gemangelt. Michalow alleine hat 21 Europa-Champions, 13 Welt-Champions und 11 US-Champions gezüchtet, das ist ein noch nie dagewesener Rekord. Zudem erwirtschafteten die beiden Gestüte jedes Jahr einen Profit, der zwischen 140’000 und 850’000 Euro schwankte und stark vom Ergebnis der Auktion abhing. Der letztjährige Ertrag lag bei 735’000 Euro für Janow und 530’000 Euro für Michalow. Diese Erlöse werden nicht nur durch die Pferde, sondern auch durch die anderen Aktivitäten der Gestüte wie die Milchviehhaltung erzielt.