Aus “Kavallo” 04/25: Eine Weide ist für Pferde optimalerweise ein vielfältiger Bewegungs- und Begegnungsraum sowie eine wertvolle Futterquelle. Damit die Pferdeweide weder zum Gesundheitsrisiko noch zum matschigen oder von Unkraut überwucherten Stück Land wird, braucht es eine gute Pflege und Bewirtschaftung. Wie diese gelingt, verraten zwei Fachleute.

Text: Muriel Willi

«Wozu soll die Weide dienen, als Futterbasis oder als Auslauffläche? Das ist für mich die Grundsatzfrage», sagt Pierre Aeby, Futterbauspezialist am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Grangeneuve (FR). Oft bekomme er die Antwort, dass die Weide den Pferden vor allem Bewegung bieten soll. Der Aspekt der Futteraufnahme steht nicht selten im Hintergrund. Im Gegensatz zu Rinderhaltenden, für die eine Weide möglichst energie- und nährstoffreich sein soll, bemerke er bei den Pferdehaltenden oft ziemlich grossen Respekt vor dem Gras. Eine Haltung, die bei Pierre Aeby auf Unverständnis trifft.

Die Weide als Futterquelle
Auch Rebekka Gerber appelliert: «Keine Angst vor Gras, Weidefutter kann für Pferde ein wertvoller Futterbestandteil sein. Gerade in Angesicht des Klimawandels, wo wir vielleicht mit Futterknappheit für unsere Tiere zu kämpfen haben werden, darf kein verschwenderischer Umgang mit dem Weidefutter gepflegt werden.» Gerber hat Agronomie mit Vertiefung Pferdewissenschaften studiert und arbeitet in Grangeneuve als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Futterbau. Es gilt jedoch einige Aspekte zu berücksichtigen, soll die Weide tatsächlich als sinnvolle Futterquelle eingesetzt werden. Eine Weide mit dichtem Pflanzenbestand und intensiven Weidegräsern – etwa Raigräser – vermag bei einer Weidedauer von täglich mindestens sechs Stunden und einer Fläche von 1 bis 1,5 Aren pro Pferd den Bedarf eines Pferdes in leichter Arbeit zu decken. Und ein guter Pflanzenbestand bietet den Pferden genügend Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Nur bei mittlerer und hoher Leistung muss ergänzend energiereiches Grund- oder Kraftfutter gereicht werden, ein Salzleckstein sollte für die Deckung des Natriumbedarfs immer zur Verfügung stehen.

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