Mit niedrigeren Temperaturen können Pferde besser umgehen als mit feuchten, schwülen und heissen Sommertemperaturen. Besorgte Besitzerinnen melden sich momentan mit signifikant gehäuften Anfragen dazu.
Dass der Sommer uns in voller Stärke erreicht hat, zeigt aber nicht nur die Konsultation von Wetterdiensten, der frühmorgendliche Blick gen Osten oder der gespannte Blick auf Thermo- und Hygrometer: Pferde melden sich direkt bei ihren Reiterinnen. Werden dann beim Überprüfen der Parameter keine Veränderungen festgestellt, trägt das zur Beruhigung bei. Vierbeiner, die keine Symptome im Sinn einer Abweichung von Atemfrequenz (6 bis 12 Züge pro Minute), Ruhetemperatur (37,2 bis 37,8 Grad Celsius) oder Pulsrate (28 bis 40 pro Minute) zeigen und bei denen kein Husten, Schwanken, Nasenausfluss oder Leistungsschwäche (Müdigkeit, Stätigkeit) festgestellt wird, sind auf der sicheren Seite. Diese beruhigende Entwarnung bedeutet, dass die Pferde auch in mitteleuropäischen Hochsommerzeiten ihre Arbeit in gewohnter Intensität und Häufigkeit machen können, ohne Schaden zu erleiden.
Alles etwas ruhiger
Nachvollziehbar wird sich Ihr treuer täglicher Begleiter aber keinesfalls bei Ihnen beschweren, wenn Sie in Anwendung des gesunden Menschenverstandes die Anforderungen auf allen Ebenen etwas zurückschrauben. Gönnen Sie ihm längere Pausen, benutzen Sie möglichst die frühen Morgenstunden oder die Eindunkelungsphase am Abend für das Training oder die nötige Bewegung und sorgen Sie dafür, dass sauberes Wasser zu jeder Zeit in genügender Menge zur Verfügung steht. Denken Sie aber daran, dass Pferde auf Distanzritten (Sommerferienritte!) in Gegenden mit zahlreichen Wasserstellen dazu neigen, bereits bei den ersten Gelegenheiten «zu tief in den Brunnen zu schauen». Es liegt natürlich an den Besitzerinnen und Besitzern, dass sie rechtzeitig die Verantwortung übernehmen, damit sich ihr Vierbeiner nicht bereits bei den ersten ein oder zwei Gelegenheiten zu viel Flüssigkeit gönnt und damit den Wasserhaushalt im Körper strapaziert. Ihr treuer pferdischer Begleiter wird dann zum Trinker, beim Menschen würden wir von einem Säufer sprechen!
Wenn Hustenschübe auftreten
Das gesundheitlich gefährdete Pferd meldet sich bei Ihnen meist bereits im Stall durch Abweichung der eingangs genannten normalen Werte. Zusätzlich treten häufige Hustenschübe in zum Teil massiver Intensität auf. Dieses Phänomen tritt meist bei pulmonal vorgeschädigten chronischen Hustenpferden auf, deren chronischer Krankheitsgrad häufig nicht einmal bekannt ist. Viele Besitzerinnen und Besitzer gehen heute noch von der mittlerweile längst überholten Annahme aus, dass ein Pferd bei jedem Ritt kurz einmal «abhusten» muss und gelegentlicher, leicht muköser (schleimartiger) Nasenausfluss normal ist, ja sogar beweist, dass jetzt alles «rausgeputzt» wird.
Bis 75% hustende Pferde
Je nach Autor muss, und das ist seit Jahrzehnten bekannt, angenommen werden, dass 30–75% aller Pferde an (zum Glück in vielen Fällen subklinischen, also leichten) chronischen Entzündungen der unteren Atemwege leiden. Diese Tatsache war in früheren Jahren leicht zu beweisen, weil die (damals noch standardmässig) geschlachteten Pferde dem Metzger auch durch ohne Mikroskop erkennbare Lungenveränderungen auffielen.
Diese Gruppe Pferde ist es nun, die im Hochsommer während einigen Tagen oder wenigen Wochen hochgradigste Symptome wie Schnellatmigkeit, Hustenanfälle fast bis zum Ersticken und Leistungsschwäche zeigen. Und dies in einer Ausprägung, die manche Besitzerin mit Zustimmung ihrer Tierärztin bewog, dem wirklich happigen Leiden im akuten Fall durch Erlösung ein Ende zu setzen. Erfahrungen in der Praxis zeigen aber, dass mit entsprechender Haltung, Sorgfalt und medikamenteller Unterstützung auch solche Equiden nach Ende der schwülen Witterungsphase wieder in ihren subklinischen Zustand zurückkehren und zumindest bis zum nächsten Sommer, meist aber auch in späteren Jahren auch sportliche Leistungen erbringen können.
Abschliessend ist zu diesem Sommerthema noch zu bemerken, dass in unseren Breitengraden durch angepasste Haltung Hitzschläge und Kollapse selten vorkommen und wenn, dann nur bei vorgeschädigten oder altersschwachen Patienten. Dass in diesem Fall die sofortige Hilfe einer Tierärztin nicht nur nützlich, sondern auch nötig ist, versteht sich von selbst!
Dass der Sommer uns in voller Stärke erreicht hat, zeigt aber nicht nur die Konsultation von Wetterdiensten, der frühmorgendliche Blick gen Osten oder der gespannte Blick auf Thermo- und Hygrometer: Pferde melden sich direkt bei ihren Reiterinnen. Werden dann beim Überprüfen der Parameter keine Veränderungen festgestellt, trägt das zur Beruhigung bei. Vierbeiner, die keine Symptome im Sinn einer Abweichung von Atemfrequenz (6 bis 12 Züge pro Minute), Ruhetemperatur (37,2 bis 37,8 Grad Celsius) oder Pulsrate (28 bis 40 pro Minute) zeigen und bei denen kein Husten, Schwanken, Nasenausfluss oder Leistungsschwäche (Müdigkeit, Stätigkeit) festgestellt wird, sind auf der sicheren Seite. Diese beruhigende Entwarnung bedeutet, dass die Pferde auch in mitteleuropäischen Hochsommerzeiten ihre Arbeit in gewohnter Intensität und Häufigkeit machen können, ohne Schaden zu erleiden.
Alles etwas ruhiger
Nachvollziehbar wird sich Ihr treuer täglicher Begleiter aber keinesfalls bei Ihnen beschweren, wenn Sie in Anwendung des gesunden Menschenverstandes die Anforderungen auf allen Ebenen etwas zurückschrauben. Gönnen Sie ihm längere Pausen, benutzen Sie möglichst die frühen Morgenstunden oder die Eindunkelungsphase am Abend für das Training oder die nötige Bewegung und sorgen Sie dafür, dass sauberes Wasser zu jeder Zeit in genügender Menge zur Verfügung steht. Denken Sie aber daran, dass Pferde auf Distanzritten (Sommerferienritte!) in Gegenden mit zahlreichen Wasserstellen dazu neigen, bereits bei den ersten Gelegenheiten «zu tief in den Brunnen zu schauen». Es liegt natürlich an den Besitzerinnen und Besitzern, dass sie rechtzeitig die Verantwortung übernehmen, damit sich ihr Vierbeiner nicht bereits bei den ersten ein oder zwei Gelegenheiten zu viel Flüssigkeit gönnt und damit den Wasserhaushalt im Körper strapaziert. Ihr treuer pferdischer Begleiter wird dann zum Trinker, beim Menschen würden wir von einem Säufer sprechen!
Wenn Hustenschübe auftreten
Das gesundheitlich gefährdete Pferd meldet sich bei Ihnen meist bereits im Stall durch Abweichung der eingangs genannten normalen Werte. Zusätzlich treten häufige Hustenschübe in zum Teil massiver Intensität auf. Dieses Phänomen tritt meist bei pulmonal vorgeschädigten chronischen Hustenpferden auf, deren chronischer Krankheitsgrad häufig nicht einmal bekannt ist. Viele Besitzerinnen und Besitzer gehen heute noch von der mittlerweile längst überholten Annahme aus, dass ein Pferd bei jedem Ritt kurz einmal «abhusten» muss und gelegentlicher, leicht muköser (schleimartiger) Nasenausfluss normal ist, ja sogar beweist, dass jetzt alles «rausgeputzt» wird.
Bis 75% hustende Pferde
Je nach Autor muss, und das ist seit Jahrzehnten bekannt, angenommen werden, dass 30–75% aller Pferde an (zum Glück in vielen Fällen subklinischen, also leichten) chronischen Entzündungen der unteren Atemwege leiden. Diese Tatsache war in früheren Jahren leicht zu beweisen, weil die (damals noch standardmässig) geschlachteten Pferde dem Metzger auch durch ohne Mikroskop erkennbare Lungenveränderungen auffielen.
Diese Gruppe Pferde ist es nun, die im Hochsommer während einigen Tagen oder wenigen Wochen hochgradigste Symptome wie Schnellatmigkeit, Hustenanfälle fast bis zum Ersticken und Leistungsschwäche zeigen. Und dies in einer Ausprägung, die manche Besitzerin mit Zustimmung ihrer Tierärztin bewog, dem wirklich happigen Leiden im akuten Fall durch Erlösung ein Ende zu setzen. Erfahrungen in der Praxis zeigen aber, dass mit entsprechender Haltung, Sorgfalt und medikamenteller Unterstützung auch solche Equiden nach Ende der schwülen Witterungsphase wieder in ihren subklinischen Zustand zurückkehren und zumindest bis zum nächsten Sommer, meist aber auch in späteren Jahren auch sportliche Leistungen erbringen können.
Abschliessend ist zu diesem Sommerthema noch zu bemerken, dass in unseren Breitengraden durch angepasste Haltung Hitzschläge und Kollapse selten vorkommen und wenn, dann nur bei vorgeschädigten oder altersschwachen Patienten. Dass in diesem Fall die sofortige Hilfe einer Tierärztin nicht nur nützlich, sondern auch nötig ist, versteht sich von selbst!
So helfen Sie dem Pferd
• Pferd vor der Arbeit eingehend im Stall beurteilen (beobachten, PAT-Werte bestimmen).
• An extrem heissen Tagen nur leichte Bewegung in möglichst kühlen Stunden.
• Luftzufuhr optimieren, raus aus der Boxe, auf die Weide.
• Kühlen, also sorgfältige Kaltwasserduschen (mit sachter Steigerung der Intensität und Kälte).
• Sobald Husten auftritt: nur Schritt reiten, keine Steigungen, frühestens 7 Tage nach letztmals festgestelltem Hustenstoss wieder mit Steigerung der Arbeitsintensität beginnen.
• Tierärztliche Begleitung bei Risikopatienten (COPD-Pferde, «Lüngeler»).
Ihre Frage – unsere Antwort
Medizin • Reiten • Fahren • Fütterung • Recht • Haltung • Umgang
Das Kavallo-Ratgeberteam ist jederzeit für Sie da. Schicken Sie uns Ihre Frage, wir leiten sie an unsere Experten weiter.
Redaktion Kavallo | redaktion@kavallo.ch
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