Etwas nervös waren Jury und Parcoursbauerteam schon geworden, als nach der ersten Hälfte des Starterfeldes in der Basler Hauptprüfung gerade einmal zwei Umgänge mit je einem Strafpunkt auszumachen waren. Eine Meisterleistung konnte Parcoursbauer Frank Rothenberger allerdings verzeichnen: Einzig beim Hindernis 7 war kein Fehler passiert, die restlichen 12 Hindernisse verzeichneten mindestens 1 Fehler, am meisten Vorkommnisse verursachte der Aussprung des Doppels Steil-Oxer. Erst mit Startnummer 22 verzeichnete der Holländer Marc Houtzager mit Sterehof’s Calimero das erste Blankoresultat, was dem nächstfolgenden Pieter Devos mit Apart ebenfalls gelang. Als ob damit der Bann gebrochen wäre – nur drei Starter später kam auch Martin Fuchs mit Clooney ohne Fehler im Ziel an. Doch damit waren die Teilnehmer fürs einmalige Stechen beieinander. Im Stechen mit acht Hindernissen blieb Houtzager in 38,84 Sekunden ohne Abwurf. Devos war fast zwei Sekunden schneller, hatte aber am an zweitletzter Stelle stehenden Tor einen Fehler. Wie schon im Normalparcours – 0,18 Sekunden unter der erlaubten Zeit – wusste Martin Fuchs das Tempo mit Risiko exakt zu dosieren und blieb in der Bestzeit von 37,61 Sekunden ohne Abwurf – Helm weg und Arm nach oben, die Freude über den Sieg kannte keine Grenzen. «Da weiss man eben nicht mehr, was man tut», erklärte der Sieger seine Reaktion. Freude herrschte auf beiden Seiten, die gut 6000 Zuschauer brachen über den Erfolg in begeisternden Applaus aus. Neu war das Erfolgsgefühl in der Basler St. Jakobshalle für Martin Fuchs nicht – die Hauptprüfung hatte er mit 13-jährigen Schimmel Clooney schon letztes Jahr gewinnen können. Der Basler Sieg liess Fuchs im Zwischenklassement der Weltcupqualifikation einen gewaltigen Sprung vom 11. Zwischenrang nach vorne machen: Hinter Steve Guerdat (65) und Pieter Devos (64) liegt er nun mit 55 Punkten an dritter Stelle vor Christian Ahlmann (52), Daniel Deusser und Kevin Staut mit je 51 Punkten. Zu Platzierungen kamen aus dem Schweizer Team Nadja Peter Steiner (1 Strafpunkt für 0,68 Sekunden Zeitüberschreitung) auf Rang 6, Steve Guerdat/Venard de Cerisy (10.) und Pius Schwizer/Cortney Cox (12.).
Erfolgreichster Reiter des Turniers und damit Gewinner eines Autos war der Ire Bertram Allan, der mit der Schimmelstute Molly Malone das Championat von Basel am Vorabend gewonnen hatte und in der Weltcup-Qualifikation mit dem schnellsten 4 Punkte-Umgang auf den 8. Platz kam.
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