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Der Schmerz ist eine durch mechanische, thermische, chemische oder elektrische Reize ausgelöste negative Empfindung. Eine ursächliche Schädigung des betroffenen Körpergewebes setzt Schmerzstoffe wie zum Beispiel Histamin, Bradykinin oder Prostaglandine frei, die Schmerzrezeptoren stimulieren und deren Impulse zum Zentralnervensystem geleitet werden. Diese Rezeptoren sind freie Nervenenden, die in Haut, Muskeln, Knochenhaut und allen inneren Organen zu finden sind. 
Was ist ein Schmerzgedächtnis?
Prinzipiell unterscheidet man zwischen dem hellen Oberflächenschmerz, der von den oberen Hautschichten ausgeht und meist gut zu lokalisieren ist und dem dumpfen Tiefen- bzw. Eingeweideschmerz, der aus Muskeln, Skelett oder Organen herrührt und in vielen Fällen schwieriger aufzuspüren ist.
Von einem lokalisierten Schmerz spricht man, wenn der auslösende und empfundene Schmerzort identisch ist, zum Beispiel bei einer Hautwunde. Der projizierte Schmerz hingegen liegt vor, wenn beispielsweise erkrankte Organe an völlig anderen Körperstellen Schmerzen bereiten. Ferner wird zwischen dem akuten und dem chronischen Schmerz unterschieden. Der akute Schmerz ist nur kurzfristig vorhanden, während der chronische Schmerz über einen längeren Zeitraum, manchmal sogar Jahre andauert. Die empfundene Stärke des Schmerzes ist unter anderem von der Dichte der Schmerzrezeptoren an der betreffenden Körperregion abhängig. Jedoch spielt auch der Grad der Schädigung, Verletzung oder Erkrankung eine grosse Rolle beim Schmerzempfinden. Da Schmerzrezeptoren nicht anpassungsfähig sind, ist eine Schmerzgewöhnung nicht möglich. Doch kann das Schmerzgeschehen nach neuesten Erkenntnissen ein fatales Eigenleben entwickeln. Werden nämlich längerfristig ständig Schmerzen an das Gehirn gemeldet, kann sich das Nervensystem derart verändern, dass die Sensibilität für Schmerz ansteigt und schliesslich nicht mehr weggeht. Es entsteht ein so genanntes «Schmerzgedächtnis», das im Extremfall Schmerz meldet, der nicht mehr vorhanden ist beziehungsweise dessen Auslöser Jahre zurück liegen kann.
Schmerz als sinnvoller Schutzmechanismus
Biologisch gesehen ist Schmerz eine sinnvolle Schutzeinrichtung und dient dazu, die Ursachen, also eine Verletzung oder Erkrankung nicht zu verschlimmern, indem das Pferd ausweicht, abwehrt oder das schmerzende Körperteil schont. Der helle Oberflächenschmerz führt in der Regel unmittelbar zu einer Flucht- oder Abwehrreaktion, zum Beispiel wenn das Pferd von einem Artgenossen gebissen wird. Das Schonen zum Beispiel eines schmerzenden Beines fördert die Heilung.
Das Schmerzempfinden wird auch durch die Erwartungshaltung in einer bestimmten Situation beeinflusst. Hat das Pferd beispielsweise schlechte Erfahrung mit dem Hufschmied oder Tierarzt gemacht, so wird es sich bei seinem Erscheinen an den erlebten Schmerz erinnern, sich aus Furcht vor vermeintlich neuem Schmerz verspannen und unter Umständen schon bei der kleinsten Berührung mit Abwehr oder einem Fluchtversuch reagieren.
Angst, Stress und Panik in Verbindung mit Schmerzen können aber auch zur Mobilisierung körpereigener Hormone wie Kortisol, Adrenalin und ACTH (andrenocorticotrophes Hormon) führen, die quasi den Schmerz kurzfristig blockieren beziehungsweise so lange überlagern, bis das Pferd flüchten und sich in Sicherheit bringen kann.
Lautäusserungen und andere Schmerzzeichen
Eines aber können Pferde mit Sicherheit nicht: Schmerzen vortäuschen. Pferde können zwar mit Abwehr reagieren, wenn sie beispielsweise beim Reiten Schmerzen haben, sich beim Satteln wehren oder versuchen, den Reiter abzuwerfen. Jedoch sind sie kognitiv nicht in der Lage, zum Beispiel vorausschauend zu lahmen, um nicht geritten zu werden. Daraus folgt, dass Pferde tatsächlich Schmerzen verspüren, wenn sie Schmerzsymptome zeigen.
text Dr. Birgit van Damsen
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