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Aufgrund eines Equinen-Herpesvirus- Ausbruchs in einem Stall in Bättwil SO musste eine dort geplante Dressurprüfung abgesagt werden. In der Schweiz wie im benachbarten Ausland ist eine Zunahme dieser Infektionskrankheit zu verzeichnen. Gegen diese Infektion lässt sich mit einer Impfung vorbeugen. 
Fieber? Nasenausfluss? Husten? Ataxie? Abort? Diese Symptome können die Folge einer Infektion mit dem Equinen Herpesvirus (EHV) sein. EHV scheint auf dem Vormarsch zu sein. Wie erklärt sich dieser Anstieg der Anzahl Krankheitsmeldungen? Mit den heutigen Kommunikationsmitteln verbreitet sich die Information über Krankheitsfälle oder -ausbrüche schneller und umfangreicher. In der Schweiz zum Beispiel gibt es seit November 2013 das Online- Frühmeldesystem «Equinella» für Tierärzte (Kavallo 10/2014). Unter anderem sind über diese Plattform in letzter Zeit vermehrt Meldungen über Aborte und Atemwegserkrankungen eingegangen, bei welchen EHV als Ursache diagnostiziert bzw. vermutet wurde. In den Labors sind die Testmöglichkeiten zudem einfacher, schneller und zum Teil günstiger geworden. Und wo man früher nur Verdachtsdiagnosen ausgesprochen hat, werden diese heute eher mit Laborresultaten bestätigt oder widerlegt. Eine dritte mögliche Ursache für die Zunahme der Fallzahlen ist die wachsende Mobilität der Pferde national und über die Landesgrenzen hinweg.

Schliesslich gehört es einfach zur natürlichen Dynamik einer Tierseuche, dass sich die Fallzahlen bisweilen häufen. So gesehen führt uns der aktuelle Anstieg der Anzahl EHV-Ausbrüche die Gefahr vor Augen, der unsere Pferde grundsätzlich ständig ausgesetzt sind.

 Symptome der Erkrankung
 Das Equine Herpesvirus ist ein wahrer Überlebenskünstler. Es gibt verschiedene EHV-Familien, wovon zwei besonders wichtig sind. Aborte sind vor allem mit EHV 1 in Verbindung zu bringen. Ist der Infektionsdruck gross genug, kann es in einem Betrieb zu einem sogenannten «Abortsturm» kommen. Dabei abortieren gleich mehrere Stuten im letzten Drittel der Trächtigkeit oder bringen lebensschwache Fohlen zur Welt, die dann meist innert zwei Tagen sterben. Im Gegensatz dazu verursachen Infektionen mit EHV 4 bei Pferden aller Altersklassen und bei beiden Geschlechtern eine fiebrige Allgemeinerkrankung, die oft mit Atemwegssymptomen einhergeht (Infektiöse Rhinotracheitis). Husten und Nasenausfluss treten häufig, aber lange nicht in jedem Fall auf. Viele betroffene Pferde zeigen Fieber und Angeschlagenheit bzw. Leistungsschwäche als einzige Symptome. Die Infektionen mit EHV 4 haben nicht selten einen zähen Verlauf und die Erkrankung kann sich über mehrere Wochen erstrecken. Da Herpes hochansteckend ist, erkranken ausserdem fast immer mehrere Tiere auf einem Betrieb. Wie der Name sagt, handelt es sich bei dem Equinen Herpesvirus um ein Virus – Antibiotika sind daher machtlos. Die Behandlung ist darum meist reine Schadensbegrenzung. Es existieren antivirale Medikamente für Menschen, deren Wirkung bei Pferden aber nicht wissenschaftlich belegt ist. Auch mit der natürlichen Immunität hapert es: Anders als bei manch anderen Infektionserregern bilden die Pferde gegen Herpes keine dauerhafte und belastbare Immunität aus. Die Tücke des Herpesvirus liegt in seiner Latenz. Das heisst, das Virus kann sich im Nervensystem des Pferdes verstecken und in bestimmten Situationen wieder ausbrechen. Ganz ähnlich verhalten sich die berühmt-berüchtigten Fieberbläschen beim Menschen – auch hier ist der Erreger ein Herpesvirus. Dieses Versteckspiel ist auch schuld daran, dass sich trotz einer permanenten Anwesenheit des Virus kein ausreichender Antikörperschutz im Tier bilden kann.
 Nebst der Senkung des Abort- und Infektionsrisikos wird auch die Virusausscheidung nach einer Infektion reduziert. Und das ist ganz besonders wichtig, denn ein grosser Teil der Schutzwirkung des Impfstoffs kommt gerade dadurch zustande.

Wie bei den Masern beim Menschen ist auch für das Herpesvirus zentral, dass eine sogenannte Herdenimmunität aufgebaut wird. Das bedeutet, dass in einem Bestand möglichst viele, im Idealfall alle Pferde geimpft werden müssen. Nur so kann der Infektionsdruck gering gehalten werden und weniger Tiere erkranken. Dies gilt insbesondere für Zuchtbetriebe oder Betriebe mit viel Tierverkehr.

Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt sich die Herpesprävention in vielen Fällen. Im Vergleich zu den Verlusten durch Aborte, Therapiekosten für Atemwegserkrankungen oder Ausfälle bei Veranstaltungen sind die Kosten für die Impfung klein. Übrigens kann die EHVImpfung gleichzeitig mit der Impfung gegen Influenza (Skalma) gemacht werden, was die Kosten und den Aufwand weiter reduziert. In Deutschland hat die Impfkommission der Bundeskammer praktizierender Tierärzte die Impfung gegen EHV zur sogenannten Kernimpfung erklärt: Jedes Pferd sollte zu jeder Zeit gegen EHV geschützt sein. Der Schutz gegen EHV sollte genauso selbstverständlich sein wie der Schutz gegen Pferdegrippe und Starrkrampf.  

Gegen EHV lässt sich impfen
Darum gilt für EHV: «Vorbeugen ist besser als heilen.» Es gibt nämlich einen Impfstoff gegen EHV. Der Antikörperschutz gegen die infektiöse Rhinotracheitis hält nach korrekter Grundimmunisierung (zwei Impfungen im Abstand von 4 bis 6 Wochen) ca. 6 Monate an. Danach muss alle 6 Monate eine Booster-Impfung durchgeführt werden. Um das Abortrisiko bei trächtigen Stuten zu senken, müssen diese zusätzlich im 5., 7. und 9. Trächtigkeitsmonat gegen EHV 1 geimpft werden. Nebst der Senkung des Abort- und Infektionsrisikos wird bei einer Impfung auch die Virusausscheidung nach einer Infektion reduziert. Bei einem Herpesvirus ist es zudem zentral, dass eine sogenannte Herdenimmunität aufgebaut wird. Das bedeutet, dass in einem Bestand möglichst viele, im Idealfall alle Pferde geimpft werden müssen.

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