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Geprägt vom Namen Weier ist Elgg über Jahrzehnte hinweg der Inbegriff für Pferdesport gewesen. Mit dem Kauf der Anlage durch Steve Guerdat beginnt für das Reitzentrum eine neue und ruhigere Zeit.
PPferde haben Elgg schon vor -Jahrzehnten den klingenden Namen «Reiterstädtchen» verliehen. Nach Elgg ging man der Pferde wegen, war einem schon in jungen Jahren bewusst. Denn wo anders als in der bereits Anfang der 1930er Jahre erstellten Reithalle liess sich zu Sitzübungen an der Longe kommen? Für den weit über die Landesgrenzen hinausreichenden Ruf als «Reiterstädtchen» war die Familie Weier besorgt. Im «Löwen» Elgg wohnten während ihrer reiterlichen Weiterbildung Prinzen aus Japan und Herzöge aus Spanien. Und kaum einer der grossen Namen aus der Reiterwelt, der in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg nicht für eine weitere hippologische Bereicherung gesorgt hätte. 
Elgg war allerdings weniger ein mystischer Pferdeort, wie im Pressecommuniqué zum Kauf der Anlage durch Steve Guerdat zu lesen war, als vielmehr ein solide auf Handel und Ausbildung ausgerichtetes Zentrum, das Ende der 1920er Jahre mit dem Kauf des Gasthofs «Löwen» und den dazugehörenden Stallungen durch Ernst und Maria Weier-Bosshard zu blühen begann. Auf welchem Niveau in Elgg schon früh mit Pferden gearbeitet wurde, zeigen die Erfolge von Maria Weier im Dressurviereck: Mit Igen gewann sie 1952 die Schweizer Meisterschaft, Sohn Paul folgte dem Vorbild 1956 und 1957 mit Coronel und Pokaj. So erstaunt es nicht, wenn in einem Bericht aus jener Zeit über die Elgger Reitertage geschrieben steht: «Das ist der Ort, wo sich die Rösseler und wahren Pferdekenner zusammen mit vielen Pferdebegeisterten treffen; hier spricht man vom Pferd und diskutiert Reiterfragen; hier lebt man mit dem Pferd. Das Reiterzentrum Elgg ist immer für ein richtig verstandenes Reiten eingestanden.»  
Nebst dem richtig verstandenen Reiten trug der weiersche Pferdehandel ebenso dazu bei, dass Elgg zum bedeutendsten Pferdezentrum in der Ostschweiz wurde. Maria Weier begleitete ihren Mann wiederholt zu Pferdeeinkäufen nach Polen, Ungarn, Litauen, Frankreich oder Deutschland. Bereits 1950 kam es rund um den «Löwen» zur ersten Pferdeverkaufsschau von Sport- und Arbeitspferden. Der Kommentar eines Besuchers lautete: «Ich bin angenehm überrascht, wie sachgmäss und gut gearbeitet und vorgestellt die Pferde werden und welch gute sportliche Atmosphäre dabei herrscht.» An den Elgger Verkaufspferdeschauen wurde bis Ende der 1960er Jahre festgehalten, verantwortlich war zuletzt Ernst Weier jun., der den Reit- und Handelsstall von den Eltern übernommen hatte. Bruder Paul Weier hatte sich dem Sport zugewandt und war zudem in der Eidgenössischen Militärpferde-Anstalt für die Hälfte der Remonten und den Sportstall verantwortlich. 1959 wurde er erstmals Schweizer Meister im Springreiten mit Japhet, fünf weitere Titel kamen bis 1969 hinzu. In der Vielseitigkeit holte er sich 1963 den ersten Titel mit Grey. Nach 1965 und 1966 gewann er den letzten Titel 1975 mit Lord Roseneath. 
In seine besten Jahre kam das Pferdezentrum Elgg, als sich Monica Bachmann, die als erste Frau 1966 und 1970 als Schweizer Meisterin im Springreiten gefeiert werden konnte, und Paul Weier im Dezember 1971 das Ja-Wort gaben und den Gasthof «Löwen» und die neu erbaute grosse Reithalle übernahmen. Im März 1972 wurde die 28 x 68 Meter grosse Halle mit einem Eröffnungsspringen eingeweiht. Ein gutes Vierteljahrhundert waren die Hallenconcours Elgg Tradition mit Prüfungen von R bis S. Mit Sport allein gab sich Paul Weier schon damals nicht zufrieden. Für Bereicherung sorgten Schauprogramme, in denen die Reitermusik Elgg nicht fehlte. 
Die gleiche Bedeutung wie als nationaler Concoursplatz hatte das Reitsportzentrum Elgg im Ausbildungsbereich. Elgg war das Bildungszentrum der Berufsreiter, die Ausbildung von Lehrlingen hatte ihren festen Platz und Verbände vom OKV über den SVPS bis zur FEI führten Kurse durch. Und nicht etwa nur in der grossen Halle, der Hohbüel mit dem Dressurviereck und dem Geländeparcours waren für Lehrgänge und Prüfungen ebenso gefragt. Der Datenkalender war für die vielen Aktivitäten manchmal so eng wie der Platz für die über hundert Pferde, die manchmal auch in weit entfernten Stallungen im Dorf untergebracht werden mussten. Und viele Pferde waren nötig, denn im Reitzentrum war auch eine Reitschule integriert, die tagtäglich gut frequentiert war und seit 1948 – anfänglich in Kooperation mit dem Pferdesportverband – die im ganzen Land beliebten Ferienreitlager im Programm hatte. 
Weil Paul Weier als Pferdemann früh die Zusammenhänge zwischen Zucht und Sport erkannte, lag es auf der Hand, dass Elgg eine Vorreiterrolle in der Hengsthaltung einnahm. Den Anfang machte der Ungar Kozma, mit dem Weier Militarychampion 1965 wurde. Der aus Holland stammende Irco Polo hatte 1975 in der Zucht seinen ersten Einsatz. Der Erfolg für den international erfolgreichen Hengst blieb nicht aus: Stuten wurden noch und noch hergebracht und alle im Natursprung gedeckt. 
Mit dem Verkauf der Anlage wird es in Elgg ruhiger werden. Aus dem bis dahin vielseitigen Reitsportzentrum wird eine ruhige Domäne, wo sich der Spitzenreiter und seine Pferde fernab vom grossen Rummel auf die grossen Aufgaben vorbereiten können.

«Mein Paradies»

Ein sportliches Unterfangen ist der Verkauf des Reitsportzentrums Elgg nach den Worten von Michel Bodenmüller von der den Handel vorbereitenden Firma Bodag in Winterthur gewesen. Mit Verkäufer Weier und Käufer Guerdat standen auch Sportler auf beiden Seiten. Plangemäss konnten die Pferde von Steve Guerdat denn auch am 2. Februar im neuen Stall einziehen. «Elgg ist mein Paradies», freute sich Guerdat seit Wochen auf seinen ersten eigenen Betrieb, auch wenn er in der ersten Zeit noch mit dem bisherigen Mieter die Anlage zu teilen hatte.
Lesen Sie auch: KAVALLO News vom 02.02.2017 | Nino in Elgg gut angekommen

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