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«Hungry and determined» sollen die Schweizer Kaderreiter ihr grosses Ziel der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio anpacken. Andrew Nicholson, der sympathische Neuseeländer, der so ziemlich alles gewonnen hat, was man im Vielseitigkeitssport gewinnen kann, konnte von Dominik Burger, Elite-Chef in der Disziplin Concours Complet des SVPS, als Kadertrainer gewonnen werden. Vom 11.-13. Januar trainierte der in England lebende Nicholson Mitglieder der Elite-, Perspektiv- und Youngrider-Kader erstmals in Winterthur, Bern und Avenches. In den nächsten Trainings – 1./2. Februar und 19./20. März – geht’s bereits raus in den IENA Militarygarden. Zuschauer sind jederzeit herzlich willkommen.

Christoph Meier: Andrew, Du mischst seit rund 35 Jahren auf dem Top-Niveau des Vielseitigkeitssports erfolgreich mit, hast alle ganz grossen Prüfungen teils mehrfach gewonnen: fünfmal Burghley, aber auch Badminton, Luhmühlen, Kentucky, Pau; du gewannst mehrere Medaillen bei deinen sechs Olympia-Teilnahmen – und in all dieser Zeit hattest du immer ein gutes Wort, einen guten Tipp für uns Amateure und weniger erfahrenen Reiter. Ich habe selbst unzählige Male davon profitiert. Ist es deine offene, freundliche Haltung Konkurrenten gegenüber, die dir hilft, nun ganz unkompliziert von der Rolle des stark fokussierten Reiters in die Rolle des engagierten Trainers zu schlüpfen?
Andrew Nicholson: Ich hatte in all den Jahren viel zu wenig Zeit zum Unterrichten. Die Ausbildung und Vorbereitung meiner eigenen Pferde nahm mich voll in Beschlag. Während der Saison war ich meist unterwegs mit mehreren Pferden an all den Events. Es brauchte diese Konzentration auf den Job, um an grossen Prüfungen Erfolg zu haben. Jetzt will ich mir etwas mehr Zeit nehmen für das Motivieren und Begleiten von Leuten, die so hungrig auf Erfolg in diesem Sport sind, wie ich es immer war.

CM: Du bist einer der Topreiter und kennst alle Topreiter der Welt. Gibt es eine Kernkompetenz, einen unverzichtbaren Charakterzug, der sich bei allen findet?
AN: Sie sind alle hungrig und fokussiert darauf, zu gewinnen – und bereit, hart dafür zu arbeiten. Wieviele Pferde sie auch immer am Turnier vorstellen, sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, sind in allen drei Disziplinen bereit und überlassen nichts dem Zufall. Alle respektieren ihre Konkurrenten, weil sie wissen, dass auch die bestens vorbereitet am Turnier erscheinen.

CM: Du hast und hattest eine ganze Reihe von 5*-Pferden und kennst alle Top-Pferde der Konkurrenz. Gibt es bei all diesen Top Eventern etwas Gemeinsames, das alle mitbringen müssen, um an die Spitze zu gelangen?
AN: Zuallererst eine robuste Gesundheit. Nicht nur am Kauftag, sondern langfristig. Dann eine gute Einstellung dem herausfordernden, vielseitigen Job gegenüber. Man kann Vielseitigkeitspferde nicht dazu zwingen, all das zu tun, was wir vor allem im Gelände von ihnen verlangen. Sie müssen es freiwillig und gern tun und mitdenken. Wir müssen sie so aufbauen, dass sie ihren Job letztlich so lieben, wie wir Reiter es tun. Und schliesslich müssen sie ein natürliches Talent mitbringen für den anforderungsreichen Job. Man könnte es auch Trainierbarkeit-to-the-top nennen, eine Qualität, die sich manchmal erst nach mehreren Jahren der Arbeit zeigt.

CM: Und was ist nun dein erster Eindruck von den Schweizer Kaderreitern? Du sahst ja die Mitglieder des Elite- und Perspektivkaders und die zwei Youngrider, die bereits EM-qualifiziert sind, in den letzten drei Tagen mit ihren Kaderpferden.
AN: Ich bin offen gestanden positiv überrascht und beeindruckt. Viele talentierte Pferde und gut balancierte Reiter auf einem viel besseren Level, als ich erwartet habe. Und es macht Spass, mit den Reitern zu arbeiten. Alle sind hungrig und lernwillig.

CM: Gibt es allgemeine Ausbildungsmängel bei unseren Kaderpaaren, die dir aufgefallen sind?
AN: Es ist ja erst Januar, aber einige Pferde müssen natürlich noch deutlich fitter werden vor Saisonbeginn. Ich lege bei meinen Pferden viel Wert auf regelmässiges Galopptraining, auch auf ansteigenden Pisten. Dies scheint sich allerdings in England leichter durchführen zu lassen als in der Schweiz.

CM: Was denkst du über all die Sicherheitsdiskussionen rund um den Bau von Geländehindernissen.
AN: Bei allen Sicherheitsanstrengungen darf man nicht vergessen, dass Reiten genauso wie viele andere Tätigkeiten ein gewisses Gefahrenpotenzial in sich birgt. Wer auf ein Pferd sitzt, weiss, dass er herunterfallen kann. Niemand wird dazu gezwungen. Dann ist zu bedenken, dass alle Sicherheitsmassnahmen immer ambivalent sind. Je mehr garantierte Sicherheit, desto nachlässiger werden die Reiter bei den Anforderungen an ihre eigenen Kompetenzen und desto unbekümmerter reiten sie wild drauflos. Umgekehrt: je weniger garantierte Sicherheit, desto wachsamer der Reiter und desto besser bereitet er sich auf die Herausforderung vor. Mehr Sicherheitsmassnahmen garantieren also nicht automatisch weniger Unfälle. Das beste Mittel zur Verbesserung der Sicherheit ist, diszipliniert und hartnäckig an den eigenen Reitfähigkeiten zu arbeiten und möglichst präsent und wach zu sein unterwegs im Gelände.

CM: Wir haben einen langen Winter und fast keine internationalen Prüfungen in der Schweiz. Gibt es für ‘hungrige’ Schweizer Eventrider, die professioneller werden wollen, überhaupt eine Alternative zu einem England-Aufenthalt?
AN: Drei Monate England ist für einen Schweizer Reiter mit jungen Pferden sicher eine gute Option, um an vielen kleineren Prüfungen Routine zu gewinnen. März ist aber eher zu früh, da aus Wettergründen viele Turniere abgesagt werden. Aber später im Jahr sicher eine gute Idee.

CM: Du kaufst deine Pferde sehr jung, meist schon als 3-Jährige. Worauf schaust du, wenn sie noch keinen Leistungsausweis haben?
AN: Auf die Abstammung. "Breeding works!" Die Zucht hat grosse Fortschritte gemacht, auch bei den Vielseitigkeitspferden. Ich kenne die wichtigsten Familien und schaue mir die Pferde wenn immer möglich schon als Jährlinge und Zweijährige an.

CM: Was hast du als Reiter für Pläne in diesem Jahr? Und wie kriegst du sie an deinen neuen Trainer-Aufgaben vorbei?
AN: Erstes grosses Ziel ist Badminton mit Swallow Springs. Und im Herbst sicher Burghley. Beides geht wunderbar auch neben meinen Trainerverpflichtungen.

CM: Was sagst du zum mittelfristigen Ziel einer Qualifikation eines Schweizerteams für die OS Tokio?
AN: Das ist ganz klar eine grosse Herausforderung. Aber nicht unerreichbar, wenn alle Beteiligten genügend «hungrig» sind.

Feedbacks von Teilnehmerinnen

Nadja Minder, YR-Kader: «Die Trainings waren technisch anspruchsvoll, ich konnte bereits jetzt viel lernen und bin gespannt auf die weiteren Einheiten.»

Carla Brunner, YR-Kader:
«Andrew war sehr engagiert mit dabei, was mich sehr gefreut hat. Das ständige Vorwärtsreiten war für mich neu, da meine Pferde von alleine sehr viel ‘Go’ haben und ich im Training deshalb darauf achte, eher ruhig zu reiten. Durch das Vorwärtsreiten wurden die technischen Anforderungen noch etwas schwieriger. Er gab jedoch sehr klare Hinweise, auf was zu achten ist und ich konnte seine Tipps gut umsetzen. Er hat uns gut an die Aufgaben herangeführt und ich konnte gut korrigieren, falls etwas nicht optimal gelang. Es hat mich besonders gefreut, dass er von meiner Stute Silia begeistert war und meinte, sie sei eine für die Zukunft. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Training!»

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