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Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben, wenn sie auf die vor ihr liegende Kugel aus Hufeisen blickt. «Alles Hufeisen von Pferden, die ich unterrichte oder unterrichtet habe», erklärt Marianne Fankhauser-Gossweiler die Eisenplastik, die sie von ihren Zofinger Reitschülern zum 70. Geburtstag erhalten hat und die nun einen Ehrenplatz auf dem Balkon ihrer Hergiswiler Wohnung einnimmt. 22 Jahre sind es her, seit sie den «Fischer»-Kurs wöchentlich einmal unterrichtet. «Das war für mich eine grosse Ehre gewesen», erinnert sie sich. Die Reitergruppe hatte den Namen von Gustav Fischer, einem jener hocherfolgreichen Unteroffiziere, die nach dem zweiten Weltkrieg an Olympischen Spielen und Championaten für den Edelmetall-Segen verantwortlich waren und landauf, landab Reiten vermittelten. Dass sie Fischers-Nachfolgerin wurde, war kein Zufall: Gusti Fischer lektionierte die junge Marianne Gossweiler und ihren Schimmel Stephan regelmässig in Schaffhausen, wo ihr Vater eine Pferdehandlung betrieb. Fischer war zudem in Tokio wie 1968 in Mexiko Mannschaftskollege. 
Marianne Fankhauser, wo sehen Sie in der Dressur die grössten Unterschiede zwischen damals und heute?
Meine aktive Zeit im Dressursport betrug ja nur knapp zehn Jahre. Zuschauer hatte es damals fast keine. Am Rand des Dressurvierecks standen vorwiegend Sachverständige, die sich ein Bild vom Stand der Reiterei machen wollten. Die Medien und vor allem das Fernsehen führten später zu einer Veränderung. Der Dressursport in seiner ursprünglichen Form war nicht mehr gefragt, anstelle der Ausbildungskriterien trat die Schau, man wollte dieses oder jenes sehen, was der Dressur eine bislang unbekannte Dynamik verlieh. Ohne eine Wertung vornehmen zu wollen, die aktuelle Dressurszene ist ganz anders als die Dressurwelt vor 50 Jahren.
Damals musste also der Dressursport noch nicht publikumsträchtig sein? 
Genau so war es. Die Ausbildung der Pferde richtete sich ganz nach dem ursprünglichen Zweck aus. Ein Pferd musste in der Arbeit schöner und so ausgebildet werden, dass es keinen Schaden nimmt und möglichst lange gesund bleibt. Ich denke, dass wir damals die eigentliche Blütezeit der Reiterei erleben durften.
Und wie stand es um die Qualität der Pferde? Ihr Stephan wurde von Ihrem Vater als Siebenjähriger gekauft, kaum geritten, dafür erprobt am Milchwägelchen.
Alle von uns ritten damals ganz normale Reitpferde und folgten dem Spruch von Otto Lörke, man könne durch richtige Arbeit aus einer Klamotte ein Pferd machen. Klamotten findet man heute unter den Pferden gar nicht mehr. Wenn ich die Spitzenpferde in der Dressur betrachte, wird mir auch bewusst, dass man diese gar nicht mehr so reiten kann wie früher. Das Zuchtziel Dressur hat ihnen so viel Gang verliehen und Vorwärtsdrang im Kopf gebracht, dass man kaum mehr zum Reiten kommt. Sollen die Reiterhilfen allerdings Wirkung zeigen, muss ein Pferd reell ausgebildet sein.
Ist es für Sie im Dressursport dadurch zu der von Ihnen erwähnten Dynamik gekommen?
Die hässlichen Bilder von gestressten Pferden mussten gezwungermassen entstehen, weil sich diese Dynamik bei diesen hochgezüchteten Athleten meistens nur noch mit Zwang regulieren lässt. Damit hat die Rollkur ein solches Ausmass angenommen, dass Leute, die Pferde lieben, sich einfach sagen mussten, so kann es nicht mehr weitergehen. Wenigstens auf dem Papier ist das heute festgehalten und auch bei den Verbänden wie bei den Richtern findet ein Umdenken statt. Wohin die Neuausrichtung führen wird, weiss man allerdings noch nicht.
Interesse an gutem Reitunterricht ist doch vorhanden. Aus einem «Fischer-Kurs» wurden schliesslich zwei «Fankhauser-Kurse».
Was ich einst gelernt habe und heute noch als richtig erachte, gebe ich auch weiter. Offenbar wird das von meinen Reitschülern geschätzt. Bei mir geht alles relativ langsam, Ausbildung benötigt Zeit. Ich schaue, dass es zwischen Reitern und Pferden zu einer Konstanz kommt, zumal die Pferde nicht einmal alle auf dem gleichen Ausbildungsstand sind. Doch nach einem Vierteljahr sind sie in der Klasse integriert und es zeigen sich bald einmal die ersten kleinen Fortschritte. 
Das Einüben von Lektionen steht für Sie demnach nicht im Vordergrund?
Einzelne Lektionen zu üben, ist für mich nicht der Inhalt einer Reitstunde. Ziel meiner Reitstunden ist es, die Reiterinnen und Reiter über vorbereitende Übungen dahinzubringen, dass beispielsweise Traversalen wie von selbst in korrekter Ausführung gelingen. Die Reitstunden stehen nicht unter dem Vorsatz «Dressurreiten», vielmehr soll das Pferd über Sitz und Hilfen ermuntert werden, seinen Reiter in seine Bewegung mitzunehmen. Und das geht nur, wenn eine Lektion auf der anderen aufbaut nach dem Leitsatz «Der Weg ist das Ziel».
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