Ein FEI-Richter zieht die Notbremse. Der Schweizer FEI-Richter in den Disziplinen Dressur und Vielseitigkeit, Christian Landolt, schmeisst sein Amt nach 26 Jahren hin. Und er ist nicht der erste. Reiter oder Fahrer, die Offizielle anpöbeln, ihnen drohen und sie auf den sozialen Kanälen drangsalieren. Das passiert immer wieder und ist leider kein Einzelfall. Wenn Richterinnen und Stewards Reglemente befolgen und sich dann so behandeln lassen müssen, ist das keine gute Werbung für einen fairen und transparenten Sport.
Interview Nicole Basieux (Kavallo 06/23)
Christian Landolt, Sie sind seit 26 Jahren Richter in den FEI-Disziplinen Dressur und Vielseitigkeit. Wie kam es dazu, dass Sie Richter geworden sind?
Ich war Richter für Vielseitigkeitsprüfungen sowie Kursleiter in der Ausbildung der FEI-Offiziellen. Ich habe nach einem Turnier, bei dem ich wegen meiner Noten deprimiert war, mit dem Richten begonnen. Mein damaliger Trainer Stephen Clarke – ein prominenter Dressurrichter – schlug mir vor, Richter zu werden, da ich gute Kenntnisse in Dressur und natürlich auch im Gelände hatte, da ich S-Reiter war.
Was fasziniert Sie an diesem Amt?
Ich liebe den Austausch von Fachwissen mit Dritten. Ziel ist es, dass wir uns weiterentwickeln und den Sport voranbringen können: egal ob mit Reitern, Trainern, Kollegen auf allen Ebenen oder mit Veranstaltern, beispielsweise um die organisatorischen und logistischen Probleme in den Ländern zu verstehen, die niveaumässig noch weniger weit sind im Vielseitigkeitssport. All dies geschieht natürlich unter der Prämisse, dass es dem Pferd dabei gut geht. Ich verfolge auch sehr gerne die Entwicklung von Pferden und Reitern, sowohl während einer Prüfung als auch fortan während ihrer Karriere.
An welchen Moment erinnern Sie sich besonders gerne?
Natürlich waren die Jury-Präsidentschaft von Badminton und das Richten der Olympischen Spiele besondere Momente in meiner Karriere. Jedoch übertrafen die Panamerikanischen Spiele 2015 alles. Viele Länder, die in der Vielseitigkeit weniger prominent sind, waren anwesend und für sie war es ihre Olympischen Spiele, ihre Weltmeisterschaft, auch wenn es sich «nur» um einen 3*-Wettbewerb handelte. Die Freude über die erfolgreiche Qualifikation, den Start und über den Einzug ins Finale war während des gesamten Wettkampfs spürbar und machte diesen Anlass zu einem unvergesslichen Erlebnis.
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