Die Dragonerschwadron 7 war eine der 18 Dragonerschwadronen der Schweizerarmee, die als letzte berittene Kavallerie in Europa 1972 abgeschafft wurde.
Nichts desto trotz schwang eine feierliche Atmosphäre mit, als sich mehr als 100 Kameraden der Vereinigung ehemaliger 7ner Dragoner zur 48. Tagung im Gemeindesaal Restaurant 3 Eidgenossen in Bösingen trafen. Die drei ältesten anwesenden Ehemaligen sind mittlerweile über 90-Jährig und die Jüngsten bereits über 70 Jahre alt. Gleichwohl liess es sich keiner nehmen dabei zu sein, alte Erinnerungen «weisch no …» wieder aufleben zu lassen und Freundschaften, die über Jahrzehnte bestanden, neu zu besiegeln.
Nach dem Begrüssungsapéro führte traditionsgemäss das 7ner Chörli des Reitvereins Niederscherli, unter der Leitung von Rudolf Achermann, mit schönen und eindrücklichen Jodelliedern u.a. mit «…doch ä wysse Wy dä ghört doch ou dr zue, my liebe aute Fründ was wosch de du no meh…» zur offiziellen Begrüssung über.
Präsident Hubert Rudaz, gab seiner Freude Ausdruck, dass trotz des 4-jährigen Unterbruchs wegen der Coronapandemie, so viele Kameraden den Weg nach Bösingen gefunden haben!
Wie schnell geht doch die Zeit, heute sind es schon 50 Jahre seit der Abschaffung der Kavallerie
Das hinderte den Präsidenten nicht daran, noch einige Episoden von den letzten Kavalleriewiederholungskursen Revue passieren zu lassen.
Wir sind heute noch stolz, auch wenn unsere Kavallerie schon seit 50 Jahren aufgehoben ist, dass wir mit unserem Einsatz in der Armee, ja mit unserem Wehrwillen auch Seiten in das Buch Erfolgsgeschichte Schweiz geschrieben haben! Wenn wir davon nicht überzeugt wären, würden heute nicht so viele Kameraden hier an der Tagung anwesend sein. Wir sind heute mit den Gedanken auch bei jenen Dienstkameraden, die aus gebrechlichen oder Krankheitsgründen nicht unter uns sein können».
Pfarrer Josef Güntensperger hielt anschliessend mit besinnlichen Gedanken den verstorbenen Kameraden Andacht. «Lass deine Liebe auch uns Licht auf unserem eigenen Wege sein, bis zu dem Tag, an dem wir uns, gemeinsam mit unseren verstorbenen Kameraden, in deinem Reich für alle Zeiten wieder finden»
Die statutarischen Geschäfte gaben unter den 7nern zu keinen Diskussionen Anlass. Der heutige Bestand der Vereinigung ist mit über 200 Kavalleristen ausgewiesen. Paul König legte die vierjährige Rechnung mit einem verkraftbaren Ausgabenüberschuss ab, so dass der bisherige Mitgliederbeitrag beibehalten werden kann. Der gesamte Vorstand wurde für eine weitere Amtsperiode in Globo wiedergewählt.
Zur Tagung der ehem. 7ner Dragoner gehörte anschliessend nicht nur ein feines Mittagessen, sondern ebenso wohltuend für das Gemüt, die klangvollen Liedervorträge, u.a. sehr zutreffend: «Dert wo no jede jede kennt …», des 7ner Chörlis, welche mit grossem Applaus honoriert wurden. Ermuntert aus voller Kehle mitzusingen wurde jeder ehemalige Dragoner, als das Lied «Dragoner das sind lustige Leute» angestimmt wurde.
Ein Wiedersehen spätestens an der 49.Tagung in zwei Jahren, im Restaurant 3 Eidgenossen in Bösingen, dieser Wunsch möge für möglichst viele 7ner in Erfüllung gehen!
Von Hansruedi Frei