Dossier: 11/18

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Raufutter ist das A und O für Pferdemägen. Doch nicht nur viel sollen sie davon fressen, schade ist es auch um jeden Halm, der liegen bleibt. Besonders jetzt, wo das Raufutter in vielen Gegenden der Schweiz knapp wird. 
Dass Agroscope in seinem Merkblatt über Raufutter den Satz «Das Pferd benötigt aus ernährungsphysiologischen Gründen als Hauptbestandteil seiner Fut­terration qualitativ einwandfreies und strukturreiches Raufutter» an die erste Stelle gesetzt hat, zeigt die Bedeutung von Heu, Haylage und Stroh in der Fütterung auf. Doch das ist schneller geschrieben als im Alltag umgesetzt, denn Raufutter ist in vielen ­Gebieten schon während der Vegetationszeit knapp gewesen. Niederge­schlagen hat sich das auch in den Preisen: Bereits im August hatte der Heupreis in der Ostschweiz gegenüber dem Frühling um gut 60 Prozent zugelegt.
War die Raufutterernte im Frühling mit guten Mengen vielversprechend gewesen, verschlechterte sich die Lage im Sommer Woche für Woche. Ende September sah sich das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gar veranlasst, ein Merkblatt für Futterimporte aus Drittstaaten zu verschicken. Darin steht: «Beim Import von Heu oder Stroh aus Drittstaaten sind die geltenden, strengen Vorschriften zu beachten. Der Bedarf an Futter ist derzeit in gewissen Teilen der Schweiz gross. Grund dafür ist die Trockenheit der vergangenen Wochen, die manchenorts zu einer Futterknappheit geführt hat. Die Inlandproduktion vermag den Bedarf nicht zu decken. Die Lücke wird gefüllt durch Heu- oder Strohimporte aus Drittstaaten. Für diese gelten aber aus seuchenpolizeilichen Gründen strenge Vorschriften. Solche Einfuhren sind zudem nur aus wenigen Drittstaaten zulässig. Wer solche Importe vornehmen möchte, soll sich unbedingt mit dem BLV in Verbindung setzen zwecks Abklärung der Möglichkeiten und Vorschriften.»
Ohne trifftige Gründe würden keine strengen Vorschriften aufgestellt. Das Pferd ist eben auch besonders sensibel gegenüber verdorbenen und kontaminierten Futtermitteln, hält das oben erwähnte Futterblatt von Agroscope im Weiteren fest. Die hygienische Qualität zähle daher zu den wichtigsten Kriterien von Pferdefuttermitteln. Eine grundfutterreiche, dem Bedarf angepasste Fütterung sowie eine einwandfreie Qualität seien für die Gesunderhaltung, Beschäftigung und damit für das Wohlbefinden des Pferdes wichtig.
Gute Qualität ist nur ein wichtiger Aspekt, den es beim Grundfuttermittel für Equiden zu beachten gilt. Nebst der Menge ist es auch die Zeit, die zum Verzehr der Rationen aufgewendet werden muss und seit Jahren Thema in wissenschaftlichen Forschungsarbeiten ist. Denn die im Vergleich zur Natur stark verkürzte Fressdauer kann zu Verdauungs- und Verhaltensproblemen führen. Erwünscht ist, dass die Tiere nahe an die 16 Stunden herankommen, die freilebende Equiden für die Nahrungsaufnahme aufwenden müssen. Mit Slow Feedern wie Heunetzen und Dosiergeräten wird erreicht, dass sich die Fressdauer wirksam ausdehnen lässt. Und das sowohl für Heu wie auch für Haylage, wie ein im Nationalgestüt Avenches durchgeführter wissenschaftlicher Versuch ergab. Als Schlussfolgerung wird festgehalten: «Trotz grosser individueller Unterschiede konnte die Futteraufnahme mit dem Netz deutlich verlangsamt werden.»
Slow Feeder vermögen aber nicht nur die erwünschte Futteraufnahme zu verlängern, die mittlerweile in verschiedensten Modellen und Preislagen erhältlichen Geräte rechnen sich auch. Längst nicht alle Pferde fressen ihr dargereichtes Heu bis auf den letzten Halm auf. Das auf den Boden gelegte Heu wird grosszügig in der Box oder im Auslauf verteilt, zertrampelt und mit Mist verunreinigt. Gefressen wird es nicht mehr und verursacht nebst dem Verlust auch noch Mehrarbeit beim Saubermachen des Stalls.
Wie immer auch den Pferden und Ponys das Heu oder die Haylage verabreicht wird, die Qualität habe ohne wenn und aber im Vordergrund zu stehen, sagt Jürg Burren, Leiter Geschäftsbereich Raufutter bei Fenaco. Auch aus der Tatsache heraus, dass Pferde als Feinschmecker angesehen werden können: «In freier Natur hat das Pferd Zeit, sich das beste Futter auszusuchen. Es streckt nicht einfach den Kopf auf den Boden und frisst. Nein, es geht auch auf der Weide hin und her, frisst hier und dort ein bisschen und reisst an einem anderen Ort wieder ein paar Gräser ab!» Um seiner Forderung nach bestem Raufutter nachkommen zu können, beschäftigt er sich zurzeit mit der Futterbeschaffung. Ziel der Bemühungen ist, auch für Kleinkunden ein breites Verkaufsnetz anbieten zu können.

Damit sie wieder grün werden

Stark strapaziert worden sind im Sommerhalbjahr 2018 bis in den Herbst hinein die Pferdeweiden. Nebst Hitze und Trockenheit haben die Pferdehufe den Weiden arg zugesetzt. Erwünschte Gräser sind verschwunden, die entstandenen leeren Stellen sind nun zu behandeln, um der Ausbreitung von unerwünschten Pflanzenarten vorzubeugen. Eine gute Weidepflege mit Nach- oder gar Neusaat ist vielerorts erforderlich.
Weiden sind für unsere Pferde nicht nur Fressplatz. Auch wenn uns meistens keine allzu grossen Weiden zur Verfügung stehen, es ist doch ein Stück Freiheit, wo die Pferde auch nach Lust und Laune einmal mit allen Vieren in die Luft gehen können. Doch das hat seine Folgen: Beim Abspringen wie beim Landen kommt der Boden «unter Druck» und wird verdichtet. Will man im nächsten Frühling wieder eine grüne Wiese, hat man jetzt die nötigen Pflegemassnahmen vorzunehmen. Die entstandenen Lücken im Grün sind einzusäen, eine ausreichende Grunddüngung der Weide ist ebenfalls vorzunehmen. Die Pflanzen müssen gut versorgt in den Winter gehen. Resistenzen gegen die Kälte können sich noch bis in den Dezember aufbauen. Für den Erhaltungsbedarf während der Vegetationsruhezeit ist ein gewisses Nährstoffangebot wichtig. Rat und Empfehlungen holt man sich am besten bei den Samenverkaufsstellen, die auch spezielle Mischungen für Pferdeweiden im Angebot haben. 
Tipps für gute Weiden
• Nachsaat bereits im Herbst vornehmen
• Bodenprobe machen lassen und gezielt Dünger einsetzen
• Unkräuter entfernen
• losgetretene Grasschollen auf Lücken zurückbringen

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