zkv. Am Samstag, 6. November fand in Bern die erste Netzwerktagung zur Thematik «Konfliktherd Pferd?» statt. Unter der Schirmherrschaft des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS begrüssten Reto Burkhardt vom Zentralschweizerischen Kavallerie- und Pferdesportverband (ZKV) und Dr. Salome Wägeli vom Nationalen Pferdezentrum in Bern (NPZ) Interessierte aus allen Ecken der Schweiz. Ziel der Tagung war es, ein Netzwerk zu bilden und gemeinsam erste Lösungsansätze zur Verhinderung von existierenden Konfliktherden mit damit verbundenem Goodwillverlust des Pferdes in der Gesellschaft zu erarbeiten.
«Die Bevölkerung wächst stetig: Damit steigt das Konfliktpotential zwischen Pferd und Gesellschaft» erklärt Reto Burkhardt, Verantwortlicher Pferd und Gesellschaft beim Zentralschweizerischen Kavallerie- und Pferdesportverband ZKV. «Wir wollen uns mit den Pferden auch in Zukunft in der Natur bewegen können. Ohne das, macht unser Hobby nur halb so viel Spass und eine artgerechte Haltung ist nicht mehr möglich. Aus diesem Grund müssen wir das Thema Pferd und Gesellschaft nationalisieren und gemeinsam an einem Strick ziehen.» Die Konflikte sind in der ganzen Schweiz dieselben, aber Lösungen müssen am Ende lokal gefunden werden. Darum soll eine nationale Anlaufstelle geschaffen werden, die Lösungsideen für alle Regionen der Schweiz erstellen kann. Erste Ideen für eine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Nationalgestüt zeigte die Forschungsleitende Iris Bachmann von Agroscope auf. Eine für die Organisatoren interessante Idee, die es zu verfolgen gilt. Die Auftaktveranstaltung in Bern lockte viel Publikum nach Bern und wurde von diversen Organisationen und Verbänden aus der Pferdebranche unterstützt. Das stimmt die Organisatoren optimistisch für die Zukunft.
Der an diesem Tag frisch eingesetzte Präsident des SVPS, Damian Müller, richtete sich mit einer wichtigen Message an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. «Jeder Reiter und jede Reiterin ist Botschafter unserer Leidenschaft», betont der FDP-Ständerat, der in seiner Freizeit selbst gerne im Sattel sitzt. «Also lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir auch in Zukunft noch Pferde halten dürfen.» Auch SVP Nationalrat, Gemeindepräsident von Uetendorf und Präsident des Schweizerischen Freibergerverbandes SFV Albert Rösti präzisierte, «Verständnis für das Fluchttier Pferd ist bei einem grossen Teil der Bevölkerung nicht mehr vorhanden. Dem müssen wir Rechnung tragen und dafür sorgen, dass das Pferd seinen Platz im ländlichen Raum nicht verliert.» Weitere Referate und Praxisbeispiele aus allen Regionen der Schweiz sowie die anschliessende Podiumsdiskussion rundeten den Nachmittag ab. «Das Pferd ist und bleibt ein Sympathieträger» betont Iris Bachmann vom Schweizer Nationalgestüt in Avenches, «Darauf müssen wir aufbauen.» Der Startschuss zu einer jährlich wiederkehrenden Veranstaltung ist gefallen und war ein voller Erfolg!
Die Unterlagen der Tagung:
- Cornelia Heimgartner_SVPS.pdf
- Iris Bachmann Agroscope – Beratungsstelle-Pferd.pdf
- Martin Holpp_Reitwegnetz Aargau.pdf
- Michael Hässig OKV.pdf
- Reto Sauter Amt für Wald und Naturgefahren Bern.pdf
- Susanne Bigler VPU Amt Konolfingen.pdf
- Valentina Matteuzzi CCA FTSE – CAMPAGNA SENSIBILIZZAZIONE.pdf
- Gesamtpräsentation Tagung Konfliktherd Pferd