Zwar erfüllte sich die Hoffnung nicht, die Ordentliche Mitgliederversammlung des Zuchtverbandes CH-Sportpferde ZVCH diesen Frühling wieder in gewohntem Rahmen durchführen zu können, wurde dies doch wie bereits 2020 durch Corona-Vorschriften verhindert. Doch auch ohne physische Beteiligung der Mitglieder kann beim Start ins neue Verbandsjahr von Lichtblicken und Hoffnungen berichtet werden.
Von Heinrich Schaufelberger
Ein Lichtblick des vergangenen Jahres war das hohe Mass an zutage getretener Flexibilität und gemeinsamer Anstrengung. Damit wurde viel möglich, was noch im Frühsommer völlig «in den Sternen» stand. So konnten beispielsweise die CH-Prämienzuchtstutenschau, die Hengstkörung und das CH-Sportfohlenchampionat an einem Wochenende im September erfolgreich durchgeführt werden, was einer Premiere in der ZVCH-Geschichte gleichkam. Die Hoffnung, dieses Jahr wieder zumindest eine auf das Wesentliche beschränkte Schweizermeisterschaft der CH-Sportpferde und eine Swiss Breed Classic durchführen zu können, ist gross und scheint berechtigt. Zu hoffen ist allerdings, dass die Sport-Saison möglichst bald wieder Fahrt aufnimmt und mehr Startmöglichkeiten für die jungen CH-Pferde geboten werden. Kernzuchtveranstaltungen wie Fohlenschauen und Feldtests konnten durchgeführt werden. Ein weiterer Lichtblick 2020 war die leicht gestiegene Anzahl registrierter Fohlen, woran sich die auch durch offenbar aktuell festzustellende Zunahme an Bedeckungen berechtigte Hoffnung knüpft, die diesbezügliche Talsohle durchschritten zu haben. Auch die gute Beteiligung an der Hengstkörung lässt Hoffnung zu, zumal dieses Jahr ein überarbeitetes Körprogramm zur Anwendung gelangen soll. An der Mitgliederversammlung wurde zudem der Beschluss gefasst, die jährliche Gebühr für die Deckbewilligung anerkannter Hengste inkl. Publikation im Hengstkatalog von Fr. 500.– auf Fr. 200.– zu senken.
Als Lichtblick, bzw. als Trostpflaster für die durch Corona verursachten Einschränkungen und Unwägbarkeiten darf die Jahresrechnung des Verbandes bezeichnet werden. Hauptsächlich durch erzwungene Absage von Events und trotz einmalig durch den Verband ausbezahlter «Corona-Prämie» für jedes registrierte ZVCH-Fohlen von Fr. 50.– und den Verzicht eines Teils des Nenngeldes vom Feldtest zugunsten der Organisatoren wurde ein Resultat erzielt, das es dem Verband erstmals seit sechs Jahren wieder erlaubt, seine finanziellen Reserven aufzustocken. Dennoch lässt das Budget für das laufende Jahr kein Abweichen vom bereits für 2020 eingeleiteten Sparkurs erkennen. Obwohl das Agrarpaket 22 des Bundes sistiert und damit die drohende Streichung von Tierzuchtbeiträgen vorläufig abgewendet ist, kann nicht von Entwarnung, sondern lediglich von Hoffnung die Rede sein, durch weiterhin intensive Überzeugungsarbeit der Pferdezucht das ihr drohende finanzielle Unheil mittelfristig abwenden zu können.
Für die im Laufe des letzten Jahres zurückgetretene Finanzchefin des Verbandes konnte mit Hansjürg Berner-Steiner ein Nachfolger gefunden werden. Der 1973 geborene Vater von drei Kindern aus Müntschemier ist Treuhänder und zugelassener Revisionsexperte, Reiter und Vereinstrainer SVPS, Züchter und Besitzer von CH-Sportpferden und spricht Deutsch, Französisch und Englisch. Mit ihm ist auch dieser wichtige Posten im Verbandsvorstand wieder kompetent besetzt.
Weitere Informationen: www.swisshorse.ch
Auf dem Bild: Hansjürg Berner wurde neu in den Vorstand ZVCH gewählt. (Foto zVg)