Der Schweizerische Freibergerverband (SFV) hielt am Dienstag, 15. April 2025, seine 29. Delegiertenversammlung in der eindrucksvollen Bündner Arena in Cazis im Kanton Graubünden ab. An
diesem jährlichen Treffen nahmen 126 Delegierte aus der ganzen Schweiz und dem Ausland teil,
um über die zentralen Themen der Freibergerpferdezucht zu diskutieren. Auf der Traktandenliste
standen 16 Punkte, die in konstruktivem und engagiertem Rahmen behandelt wurden.
Im Rahmen der Versammlung wurden folgende Informationen mitgeteilt bzw. Entscheidungen getroffen:
- Die Jahresberichte 2024 des Präsidenten, der Geschäftsführerin sowie der Kommissionspräsidenten und das Tätigkeitsprogramm 2025 wurden einstimmig genehmigt.
- Die Jahresrechnung 2024 wurde vorgestellt und einstimmig angenommen. Sie ist ausgeglichen
und weist einen Einnahmenüberschuss von CHF 23’166 auf. Auch das Budget 2025 rechnet mit
einem Gewinn. Der Preis für die Fohlenpässe bleibt für 2025 bei CHF 60. Diese Ergebnisse zeugen von der finanziellen Stabilität des SFV. - Auf Wunsch der Delegierten aus der Versammlung 2024 wurde ein umfassender Bericht zum
Stand und zur Entwicklung der Freibergerzucht erstellt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden
vorgestellt. Der Bericht wird in den kommenden Tagen auf der Website des SFV veröffentlicht. - Eine teilweise Statutenänderung wurde genehmigt. Sie betrifft insbesondere die Zusammensetzung der Kommissionen sowie die Einführung eines Ehrenkodex für die Funktionsträger des SFV.
- Der Vorschlag des Vorstandes zur Änderung von Artikel 19 Bst. c der Herdebuchordnung, der
- strengere Bedingungen für die Nachkategorisierung von Pferden vorsah, die den Feldtest nicht
- bestanden oder nicht absolviert haben, erreichte jedoch nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Auch die Gegenvorschläge der Genossenschaft der Freiberge und von FM-Western wurden
- abgelehnt. Somit bleibt es beim Status quo.
- Die Richtlinien zu den weissen Abzeichen wurden ebenfalls diskutiert. Der Vorstand schlug vor,
die bisherige visuelle Kontrolle (Beurteilung des Phänotyps) der Hengstanwärter an der nationalen Hengstselektion Glovelier (NHSG) durch eine Beurteilung anhand genetisch berechneter
Zuchtwerte für Weiss zu ersetzen, da diese als objektiver gelten. Diese Zuchtwerte basieren auf
der Abstammung und zeigen die Wahrscheinlichkeit auf, bestimmte Merkmale wie Weiss an die
Nachkommen zu vererben. Ein Gegenvorschlag der Genossenschaft der Freiberge, der an der
visuellen Kontrolle festhalten wollte, jedoch bei Grenzwertüberschreitungen auf die Zuchtwerte
einzelner Körperpartien zurückgreifen wollte, wurde abgelehnt. Letztlich wurde der Vorschlag des
Vorstands mit 64 Ja-Stimmen, 46 Nein-Stimmen und 8 Enthaltungen angenommen. Eine dreijährige Übergangsphase bis einschliesslich 2028 wird eingeführt, um eine reibungslose Umsetzung
der neuen Regelung zu ermöglichen. An den Selektionen 2026, 2027 und 2028 gelten die alten
und neuen Regeln parallel. Ab der NHSG 2029 gelten ausschliesslich die neuen Vorschriften. - Ein Antrag des Pferdezucht- und Pferdesportvereins Burgdorf, der verlangte, dass an Fohlenschauen alle vorgestellten Fohlen von den Richtern kommentiert werden – und nicht nur jene, die
zum Rappel zugelassen werden – wurde von den Delegierten abgelehnt. - Der Freiburgische Pferdezuchtverband wurde einstimmig als ausserordentliches Mitglied in den
- SFV aufgenommen. Damit erhält er zwei Delegierte im SFV.
- Die Mandate von Christoph Haefeli und Hans Bielmann (drittes und letztes Mandat) sowie von
Roland Stadelmann (zweites Mandat) im Vorstand wurden für vier Jahre erneuert. - Monique Hofer, die zurückgetreten ist, wurde in der Rekurskommission durch Marlise Rüfenacht,
Züchterin und Reiterin aus Seftigen (BE), ersetzt. Cédric Baume aus Bémont (JU), Jurist und seit
2023 bereits Mitglied dieser Kommission, wurde zu ihrem Nachfolger als Präsident gewählt. - Drei neue Rassenrichter wurden gewählt: Dominique Odiet aus Pleigne (JU) und Roland Rothenbühler aus Schwanden im Emmental (BE) treten die Nachfolge der zurückgetretenen Richter
Olivier Donzé und Bernhard Wüthrich an. Beide übernehmen ihr Amt mit sofortiger Wirkung. Zur
Nachfolge von Jean Chêne und Vincent Monin, die 2026 zurücktreten, wurde Anne Froidevaux
aus Châtillon (JU) gewählt. Sie beginnt 2027 nach einem Jahr Einarbeitung. Da keine weitere
Kandidatur einging, wurde die Wahl des zweiten neuen Richters auf nächstes Jahr verschoben. - Othmar Bürgi und Fredy Kramer wurden für ihr langjähriges Engagement als Fahrtest-Richter
verabschiedet. Beide treten altersbedingt zurück (75 Jahre). - Der SFV würdigte die herausragenden Leistungen der Fahrer Mario Gandolfo, Marcel Luder, Jérôme Voutaz sowie der Equipe FM für ihre Erfolge 2024 – echte Botschafter der Rasse auf nationaler und internationaler Bühne.
- Der Schweizerische Freibergerverband dankt der Pferdezuchtgenossenschaft Graubünden herzlich für
- die ausgezeichnete Organisation dieses Tages.
- Die nächste Delegiertenversammlung des SFV findet am 14. April 2026 in Saignelégier statt.

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