Sattler ist ein Beruf, der mehr und mehr von der Bildfläche verschwindet. Wer Pferde hält und reitet oder fährt, weiss, wie wichtig qualitativ hochstehendes Ledermaterial ist. In einer kleinen Serie werden Sattelbetriebe in der Schweiz vorgestellt, welche dem Verband für Leder und Textil Schweiz angeschlossen sind. In diesem Teil stellt «Kavallo» die Sellerie Hess vor.
Von Sellerie Hess
Die Sellerie Hess befindet sich in Pré-Petitjean, einem Weiler der Gemeinde Montfaucon in den Freibergen. Daniel Hess begann mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung und arbeitete mehrere Jahre in diesem Bereich, insbesondere eine Zeit lang im Jura. Das gefiel ihm sehr, da das Interesse an Pferden schon seit seiner Kindheit vorhanden war. Später begann er eine Lehre als Sattler und bildete sich nach seinem Abschluss bei Hans und Arthur Zaugg weiter, einer Werkstatt, die für ihre Fahrgeschirre bekannt war. Die Leidenschaft wächst. 1987 eröffnet Daniel, unterstützt von seiner Frau Noëlle, die damals Krankenpflegeassistentin war, seine eigene Sattlerei.
Im Jahr darauf reisen die beiden in die USA, um bei dem amerikanischen Handwerkerpaar Lisa und Loren Skyhorse die Herstellung von Westernsätteln zu erlernen. Eine Freundschaft, die seit 36 Jahren besteht. Um das Angebot zu diversifizieren, wurde eine Zusammenarbeit mit dem Haus Stübben vereinbart. Diese Partnerschaft ermöglichte es der Sellerie Hess, über 35 Jahre lang englische Sättel und Zubehör anzubieten. 1989 gab Noëlle ihren Job im Krankenhaus auf, um in der Sattlerei an der Seite ihres Mannes zu arbeiten. In den Jahren 1989 bis 2002 hat die Familie Hess, unterstützt von zwei Mitarbeiterinnen, die Möglichkeit, die „Kampfpakete 90“ für die Armee anzufertigen. Dies sicherte ein gewisses Einkommen, das die Entwicklung von Fahrgeschirren und Westernsätteln ermöglichte.

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