Aus “Kavallo” 06/24: Bernd Eichlers Geschichte, wie er zu den Pferden gefunden und mit ihnen einen neuen Weg eingeschlagen hat, ist unüblich. Genauso speziell ist sein Lehrmeister Jean-François Pignon, den er diesen Frühling für einen Workshop nach Dielsdorf eingeladen hat. Eine gute Gelegenheit die beiden unorthodoxen Pferdefreunde näher kennen zu lernen.
Text: Muriel Willi, Fotos: Muriel Willi, Susanne Eichler und Manuela Jans
Als Bernd Eichler mit seinen Schimmeln Artos und Neapolitano Platana von der Weide in Richtung Stall marschiert, wird sofort klar, dass die Drei ein unsichtbares Band zusammenhält. Die beiden Pferde folgen ihrem Besitzer ganz ohne Halfter und Stick um drei Ecken herum, vorbei an saftigen Grasflecken, einer Hundetrainingswiese und dem Ziegenstall. Um die Vertrautheit, die zwischen dem grossgewachsenen Mann und seinen Pferden herrscht, zu beschreiben, bedarf es keiner Worte. Um zu erfahren, wie sich diese entwickelte, allerdings schon. «Das ist eine spezielle Geschichte mit besonderen Lehrmeistern», sagt der Pferdefreund verschmitzt lächelnd.
Ihren Anfang genommen hat sie vor über 20 Jahren mit einem einschneidenden gesundheitlichen Ereignis. Nach seiner Genesung hätte er sein Leben umgekrempelt und habe zu den Pferden gefunden, erzählt Eichler. «In meiner Jugend kam ich oft in Berührung mit diesen edlen Tieren, nun war mein Wunsch reiten zu lernen, plötzlich sehr prominent.» Also begab sich der Reitanfänger auf die Suche nach einem Stall, wo er das Einmaleins des Umgangs mit Pferden erlernen konnte. Beim Reitstall St. Georg von Adrian Moos in Buchrain (LU) fand er diesen Ort. «Erst nahm ich einmal die Woche eine Reitstunde, innert kürzester Zeit war ich jeden Tag im Stall anzutreffen», erinnert sich Bernd Eichler an sein Eintauchen in die Pferdewelt.
