Neela Rose: «Ich liebe die Losgelassenheit und das chillige Mindset der Pferde»

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Neela Rose: «Ich liebe die Losgelassenheit und das chillige Mindset der Pferde»

Ich besuche aktuell die Kantons­schule Zürcher Oberland. In einem Jahr werde ich die Matura machen. Neben dem Gymi so ein intensives Hobby zu haben, ist anspruchsvoll und erfordert eine gute Organisation. Für mich geht die Schule grundsätzlich vor. Darum bin ich froh, dass neben mir auch noch meine Mutter und meine Schwester oder ab und zu auch meine Trainerin auf unser Pferd Roi schauen können.

Text Neela Rose

Nun aber zum Anfang: Pferde haben mich schon immer sehr fasziniert. Meine ersten Erfahrungen zu Pferd durfte ich auf Isländern machen. Als dann unser Reitlehrer ins Ausland ging, bin ich auf den Sunnehof von Monika Pulver in Unterottikon gekommen. Da hatte ich das erste Mal Kontakt mit Westernreiten. Über die Jahre habe ich durch die vielen Reitstunden und Turniere die verschiedenen Westerndisziplinen näher kennengelernt. Westernreiten ist sehr abwechslungsreich. Besonders gefällt mir die Losgelassenheit und das meist chillige Mindset der Pferde. Für die Trainings bedeutet das eine grosse Abwechslung sowohl für die Pferde als auch für die Reiter.

Und dann kam Roi

Ein erster grosser Schritt für mich waren die Reitstunden auf einem etwas grös­seren Reitplatz in Hinwil, natürlich zusammen mit meinen zwei besten Freundinnen. Gemeinsam mit einigen anderen Reitschülerinnen bereiteten wir uns auf das Brevet Westernreiten vor. Da war ich gerade elf Jahre alt geworden.

Nach dem Bestehen des Brevets musste jedes Girl in meiner Reitgruppe auf ein neues Pferd wechseln. Doch niemand aus meiner Gruppe wollte Roi reiten, ein Pottok-Pony, welches Angst vor Traktoren hatte. Ich stellte mich dieser He­rausforderung. Diese mutige Entscheidung hatte grosse Auswirkungen auf meine weitere reiterliche Karriere. Der Umgang und die Pflege von meinem Lieblingspferd Roi liessen mich Verantwortung übernehmen. Mit Roi startete ich meine ersten Plauschturniere, regionale Turniere des Westernreitclubs Züri Oberland (WRC) und SWRA-Turniere und sammelte bei vielen Trainings der JuFö (Jugendförderung der SWRA) und Trainings des WRCs zahlreiche wertvolle Erfahrungen.

Diese schweissten Roi und mich mehr und mehr zusammen. Wir lernten mit der Zeit, einander zu vertrauen und an neuen Herausforderungen zu wachsen. Dies ist nun sieben Jahre her. Nach meiner ersten Turniersaison konnte ich vom LK4B ins LK2B aufsteigen, wo ich nun im sechsten Jahr pro Saison ca. vier bis fünf Turniere einhändig starte. Seit bald zwei Jahren ist Roi unser Familienpony geworden. Diese grosse Chance verdanke ich meiner aktuellen Reitlehrerin ­Manuela Sidler, welche Roi ausbildete und in deren Besitz er elf Jahre lang war.

Teil der Community – Teil des Lebens

Gemütliche Ausritte und intensive Trainings und Shows sind Bestandteile meines Lebens. Auf den Shows können Roi und ich zeigen, woran wir gearbeitet und trainiert haben. Auf den verschiedenen Turnieren und zahlreichen Trainings spielen die Kontakte zu anderen Westernreitern für mich eine grosse Rolle. Der Austausch untereinander, das gegenseitige Anfeuern und Mitfiebern bei den Ritten macht mir Spass. Sich zu treffen, auszutauschen und Teil der Community zu sein, macht alles noch besser. Es ist zudem einfach eine grosse Freude, so viele schöne Pferde zu sehen und sich an ihren Fortschritten zu freuen.

Einer der wichtigsten Aspekte des Westernreitens für mich ist, dass ich mich mit Roi immer weiterentwickle, aus meinen Fehlern lernen kann und gemeinsam mit ihm weiterwachse. Sich aufeinander einzulassen, eine gemeinsame Sprache zu finden, ist in diesem Sport ein wichtiger Faktor. Wenn ich nach einem anstrengenden, langen Turniertag vom Pferd steige, bin ich happy und absolut dankbar, einen so grossartigen Sportpartner an meiner Seite zu haben.

Wenn ich auf meine bisherigen Erlebnisse mit Roi zurückschaue, sind es nicht in erster Linie meine reiterlichen Erfolge, die mich glücklich machen, sondern dass wir gemeinsam Hürde für Hürde gemeistert haben. So ist es für mich genauso ein befriedigendes Gefühl, wenn wir einen Ausritt mit vielen Traktoren, welche uns begegnet sind, meistern. Der beste Aufsteller für mich nach einem langen und strengen Schultag ist, wenn mir Roi von seinem Auslauf aus zuwiehert. Ich kann bei ihm meinen Alltag vergessen und mich total «resetten».

Unterstützung durch die Familie …

Meine Mutter liebt Pferde genauso wie ich: Sie hat schnell gemerkt, dass ich als eher stille Person richtig aufblühe, wenn ich mit Pferden im Kontakt war, und hat es mir und auch meiner jüngeren Schwester Lina ermöglicht, Reitstunden zu nehmen und später dann auch an Turnieren teilzunehmen. Genial für mich war, dass ich zuerst ganz spielerisch mit dem Pferdesport in Berührung gekommen bin. Meine Verwandtschaft und natürlich meine Eltern haben mich finanziell unterstützt, damit so viele Chancen wahr geworden sind. Ich bin ihnen allen von Herzen dankbar. Sie haben erkannt, wie wichtig mir das Reiten und natürlich auch Roi ist, und mich immer unterstützt.

Roi ist vor einigen Wochen 17 Jahre alt geworden. Mit seinen 140 cm Stockmass ist er für mich der schönste und zugleich knuffigste Vierbeiner, der sich einen sicheren Platz in meinem Herzen erobert hat.

… und durch die ­Trainerin Manuela Sidler

Alle Pferde, die ich reiten durfte, waren grosse Lehrmeister für mich. Mit Roi konnte ich mich aber am meisten weiterentwickeln. Im Training schenkt er mir nichts. Genau darum lerne ich unglaublich viel von und mit ihm. Begleiten tut mich auf diesem Weg schon lange Rois Vorbesitzerin Manuela Sidler. Sie kennt Roi in- und auswendig. Dank ihrem enormen Wissen, ihrer feinfühligen und klaren Art schafft sie es immer wieder, Roi und mich ein Stück weiterzubringen. Für uns ist es super, dass wir im gleichen Stall wie Manuela Sidler sind. Wenn wir Unterstützung mit Roi brauchen, ist sie immer für uns da und für Roi bedeutet das, dass er noch mehr liebe Menschen um sich hat, die ihn lieben und ab und zu mit einem Rüebli verwöhnen.

Ich trainiere immer noch wöchentlich bei Manuela Sidler. Zusätzlich immer wieder lehrreich und ebenso spannend und von neuen Inputs geprägt sind z.B. die aktuellen Trainings der SVPS-Nachwuchsförderung, organisiert von Yolanda Facchin, welche ich dieses Jahr mit Roi mitmachen darf: Dort begegne ich, ähnlich wie in der JuFö der SWRA in den vergangenen Jahren, verschiedenen kompetenten TrainerInnen. Für diese Möglichkeiten bin ich sehr dankbar. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Trail-Training bei Elif Schleiniger.

Seit einiger Zeit gelingen Roi und mir auch fliegende Galoppwechsel. Ich hätte nicht gedacht, dass er dies in seinem Alter und mit seiner Pony-Figur noch schaffen würde.

Erfolgreiche Starts in fünf Disziplinen

Ich starte meistens in den Disziplinen Pleasure (eine Gruppenprüfung), im Trail (einzeln gerittene Prüfung mit Stangen, Elementen wie dem Tor oder der Brücke), in der Horsemanship, der Ranch Riding und manchmal noch Ranch Trail. Ich mag es, in diesen doch sehr verschiedenen Disziplinen zu starten, und bezeichne Roi und mich eher als Allrounder, nicht als Spezialisten für eine Disziplin. Ich mag es lieber, in mehreren Prüfungen mitzureiten und Platzierungen zu erhalten, als in einer Disziplin top zu sein. Roi als Pottok-Pony ist viel kleiner und kompakter gebaut als ein typisches American Quarter Horse. Dennoch schafft es Roi, sich in vielen für Quarter typischen Disziplinen erfolgreich zu platzieren. Uns macht die Abwechslung Spass und auch, dass zum Teil verschiedenste Outfits zu verschiedenen Prüfungen getragen werden können. Von sehr schlicht in den Ranchklassen bis zu einigem Glitzer an den Showoutfits geht hier alles.

2021 nahm ich mit Roi das zweite Mal an den Schweizermeisterschaften im Westernreiten teil und freute mich immens, als Roi und ich im LK2B in den Disziplinen Horsemanship und Ranch Riding den 3. Platz, in den Disziplinen Pleasure und Trail den 4. Platz erritten.

Die Teilnahmen an den German Open in Kreuth (D) sind Erlebnisse, die ich für immer in Erinnerung behalten werde. An der GO finden jeweils verteilt über zehn Tage verschiedenste Prüfungen in den unterschiedlichsten Disziplinen statt. Intensive Trainings bei Simone Reiss, Präsidentin der SWRA, und die nächtlichen Warm-ups sind neben der Teilnahme an den Shows einzigartig. Mitten in der Nacht aufzustehen, in der Kälte zum Stall zu fahren, um für ca. fünf Minuten in der grossen Halle ein Pleasure zu reiten, ist definitiv eine prägende und gleichzeitig krasse Erfahrung, die mir im Gedächtnis bleiben wird. Im September 2019, als ich das erste Mal in Kreuth gestartet bin, war der Teamgeist, das gemeinsame Erleben im Swiss Team einfach der Hammer. Und ich konnte für das Youth Team in der Ranch Riding den 4. Platz erreiten. Letzten Herbst gab es leider kein Team, jedoch durfte ich zusammen mit Simone Reiss als Coach wertvolle Erfahrungen bei Einzelstarts sammeln und war jeweils in einigen Disziplinen im vorderen Drittel platziert. Es wäre richtig toll, wenn es dieses Jahr wieder ein Team geben würde. Ich bedanke mich herzlich bei der SWRA für die grosse Unterstützung und die Möglichkeiten, die Roi und ich national und an den German Open geniessen durften.

Nachwuchsförderung im Westernsport

Die Nachwuchsförderung in der Westernreitsportszene ist sehr vielfältig.

Die Jugendlichen werden in den unterschiedlichen Western-Disziplinen gefördert und je nach Eignung auch für internationale Starts gecoacht.

SWRA Jugendförderung

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